Elmshorn. Der Umbau des großen Supermarktes am Ramskamp in Elmshorn ist in vollem Gange. Noch in diesem Jahr soll er eröffnet werden.

Aus dem Marktkauf am Ramskamp wird das E center A23 Elmshorn. Die Umbauarbeiten laufen. Das Geschäft geht ungeachtet dessen weiter. „Der Fokus richtet sich auf ein breites und attraktives Lebensmittelsortiment“, sagt der neue Inhaber Jan Hayunga. Er wolle sich stärker auf den sogenannten Foodbereich fokussieren. „Die Umflaggung auf Edeka erfolgt mit Fertigstellung im November.“

Die Verkaufsfläche verkleinert sich von etwa 6000 Quadratmeter auf 4500. Besonders beliebte Sortimente sollten verstärkt, weniger nachgefragte hingegen reduziert oder sogar ganz aus dem Angebot genommen werden. Fernseher und Waschmaschinen zum Beispiel gibt es nicht mehr, dafür ein umfassendes Obst- und Gemüsesortiment und eine verlängerte Fleisch- und Käsetheke.

Bereits im Mai 2018 begannen die ersten Arbeiten im Marktkauf Elmshorn am Franzosenhof. Die Baumaßnahmen finden im laufenden Betrieb statt. „Wir schließen keinen Tag“, sagt Hayunga. Der Betrieb läuft an sechs Tagen die Woche von 8 bis 20 Uhr wie gewohnt weiter. Die etwa 100 Marktkauf-Mitarbeiter sind schon vor einem Jahr mit der Übernahme zu Hayunga gewechselt. „Wenn es gut läuft, wollen wir die Mannschaft verstärken.“

Die Wiedereröffnung musste verschoben werden, weil die Baustelle als Kampfmittelverdachtsfläche eingestuft wurde und die Freigabe mehr Zeit als geplant in Anspruch nahm. Die Fassadenarbeiten und der neue gläserne Eingangsbereich sollen nun Ende November fertig werden.

Gibt es in Elmshorn zu viele Discounter

Mit in den Komplex zieht als sogenannter Ankermieter der Discounter Aldi auf eine Fläche von 1200 Quadratmeter. Die Eröffnung der Filiale ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. Etwa zwei Kilometer entfernt an der Hamburger Straße gibt es schon eine Aldi-Filiale – gemeinsam mit dem Marktkauf-Konkurrenten Famila unter einem Dach.

Wird Aldi diesen Standort aufgeben? Das würde ein Problem lösen, das die Stadt Elmshorn hat, die mit ihrem Einzelhandelskonzept eine zu starke Ausbreitung der Discounter unterbinden möchte, mit dem Ziel, örtlichen Einzelhandel insbesondere in der Innenstadt zu schützen. Im Einzelhandelskonzept ist die Verkaufsstätte an der Hamburger Straße, wo Aldi und Famila eine Symbiose bilden, als Standort für Vollsortimenter und Discounter ausgewiesen. Am Franzosenhof wiederum ist nur ein Vollsortimenter vorgesehen. Der Lebensmittelmarkt ist heiß umkämpft.

Einige alte Mieter wie eine Apotheke, ein Optiker, ein Schuh- und Schlüsseldienst und ein Asia-Imbiss bleiben. Eine Allwörden-Bäckerei zieht ein. Einen Blumenladen wird es nicht mehr geben. „Das decken wir mit einem großen Angebot selbst ab“, sagt Hayunga.

Auch den Friseursalon wird es nicht mehr geben. „Die Betreiber haben eine Mietfläche angeboten bekommen, aber aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt“, sagt Peter Saur, Geschäftsbereichsleiter Objektverwaltung Edeka Nord. Kibek-Chef Frank Sachau ist der Vermieter aller Gebäude im Fachmarktzentrum direkt an der A-23-Ausfahrt Elmshorn, wo auch Kibek, Roller, Media Markt und Obi ansässig sind. Er hatte dem Umbau, in den Edeka sieben Millionen Euro investiert, zugestimmt.

Marktkauf-Märkte sind zu groß und defizitär

Die Marktkauf-Märkte unter direkter Edeka-Regie schreiben rote Zahlen. Laut Lebensmittel-Zeitung schlagen im Norden die 17 Großflächen mit etwa 20 Millionen Euro Minus pro Jahr zu Buche. Darum gibt Edeka diese Märkte in die Hände selbstständiger Kaufleute. „Die Kaufgewohnheiten haben sich geändert“, sagt Saur. Kunden bevorzugten überschaubare Flächen und legten Wert auf Beratung und Service.

Im Rennen um den 2006 eröffneten Standort hat sich die Kaufmannsfamilie Hayunga, die in Elmshorn und Norderstedt fünf Edeka-Läden betreibt, gegen den Pinneberger Kaufmann Bert Meyer durchgesetzt, der außer in der Kreisstadt auch auf Sylt und in der Rindermarkthalle in St. Pauli Märkte betreibt. Marktkauf in Elmshorn ist das sechste Haus, das in der Edeka Region Nord an einen privaten Betreiber übergeben wird.