Kreis Pinneberg. Übung unter dem Codenamen „Blanker Hans“ an der gesamten Westküste. 1430 Katastrophenschützer im Einsatz, 500 davon aus dem Kreis Pinneberg.
Ein schwerer Orkan droht, es herrscht: Katastrophenalarm. Fast 2000 Helfer sind auf den Beinen. Dieses bedrohliche Szenario will das schleswig-holsteinische Innenministerium am Sonnabend bei einer großen, kreisübergreifenden Sturmflutübung an der Westküste auch im Kreis Pinneberg „durcharbeiten“. Die Übung mit dem Codenamen „Blanker Hans“ startet um 7 Uhr und soll bis etwa 14 Uhr dauern.
„Das kreis- und organisationsübergreifende Üben von Großlagen ist ganz entscheidend“, sagt Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU). Deshalb begrüße er, dass die unteren Katastrophenschutzbehörden in den Kreisen Steinburg, Pinneberg und Dithmarschen mit Unterstützung anderer Kreise und des Landes den Ernstfall einer schweren Orkanlage proben.
Geplant ist ein konzertiertes Zusammenwirken von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk sowie den Küstenschutzbehörden und den Deich- und Sielverbänden. Ebenfalls eingebunden sind die Führungsstäbe, die Leitstellen, die Polizei und die Bundespolizei. Auch Feuerwehren und die Rettungsdienst-Kooperation mit Deutschem Roten Kreuz, der Johanniter Unfallhilfe, dem Arbeiter Samariter Bund, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft sowie der DRK Schwesternschaft Ostpreußen werden im Einsatz sein – insgesamt etwa 1600 Menschen.
Für die Übung werden sich 220 Freiwillige retten lassen. 1430 haupt- und ehrenamtliche Katastrophenschützer sind dafür im Einsatz. Der Kreis Pinneberg stellt allein 500 Männer und Frauen, Steinburg 780 und Dithmarschen etwa 150 Retter. „Diese Vielzahl an beteiligten Organisationen zeigt, wie wichtig die Abstimmung zwischen allen Beteiligten Organisationen ist. Deshalb werbe ich für das Verständnis der Bevölkerung, wenn es während der Übung zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen sollte. Und selbstverständlich werden auch Sirenen zu hören sein“, so Innenminister Grote. Auch Drohnen sollen aufsteigen.
Die Übung soll die Gefahr von Deichschäden, Deichbrüchen und drohenden Überflutungen abbilden. 150 Einsatzfahrzeuge sind nur im Kreis Steinburg für diese Simulation unterwegs. Unter anderem ist die Evakuierung von Pflegeheimen geplant, die Geretteten sollen in die Notunterkunft im Regionalen Berufsbildungszentrum in Itzehoe gebracht werden.
Die Gemeinde St. Margarethen wird eine reale Evakuierung erfahren. Und im Kreis Pinneberg liegt der Schwerpunkt in der Haseldorfer Marsch. Auch hier sei während der Übung mit erhöhtem Aufkommen von Einsatzfahrzeugen und Bussen zu rechnen. An den geplanten Sandsackfüllstationen in Ottenbüttel und Moorrege kommen Sandsackfüllmaschinen zum Einsatz.