Pinneberg. Initiative der Wirtschaftsgemeinschaft: Am 2. September beginnt die Pinneberger Aktion „Kunst im Schaufenster“ mit Arbeiten lokaler Künstler.

Vom Ende der Dingstätte bis vor zum Damm, vom Rübekamp bis in die Rathauspassage: Die Pinneberger Innenstadt verwandelt sich vom 2. bis zum 22. September in eine temporäre Kunstgalerie. Auf Initiative der Wirtschaftsgemeinschaft läuft in diesem Zeitraum gemeinsam mit der Künstlergilde des Kreises die Aktion „Kunst im Schaufenster“. Der Clou: Auch Menschen, die sonst keine Galerie und kein Museum besuchen, kommen auf diese Weise in Kontakt mit Kunst.

Vor zwei Jahren sei die Aktion „sehr, sehr erfolgreich“ gewesen, erzählt Jessica Wiekhorst von der Wirtschaftsgemeinschaft. Während es damals noch kein Selbstläufer gewesen sei, Einzelhändler zu finden, die mitmachen, sei es diesmal wie von selbst gelaufen. „Wir erhoffen uns, dass der Endverbraucher am Schaufenster stehen bleibt, ein Aha-Effekt entsteht, die Leute ins Geschäft gehen, nachfragen und ein Austausch entsteht“, sagt Jessica Wiekhorst.

18 Künstler machen mit, obwohl die 19 beteiligten Händler selbst entscheiden, wie viel Platz sie im Schaufenster für Kunst hergeben und wie sie diese präsentieren wollen. „Wir eröffnen damit den ansässigen Künstlern die schöne Möglichkeit, ihre Bilder mal in einem anderen Rahmen zu präsentieren. Wir sind immer gern bereit, Neues zu unterstützen und damit Erfahrungen zu sammeln“, sagt Christiane Schedelgarn, Erste Vorsitzende der Kreiskünstlergilde.

Die Wirtschaftsgemeinschaft will mit der Schaufensterausstellung den Künstlern eine Plattform geben, aber auch den Handel stärken. „Wir möchten zeigen: Hier passieren schöne Dinge. Um Kunst live zu erleben, muss niemand nach Hamburg fahren“, sagt Wiekhorst. Auch die Künstler freuen sich darauf: „Vor zwei Jahren war die Resonanz sehr unterschiedlich. Wir haben auch diesmal die Chance, etwas Ungewöhnliches, auch Provokantes zu zeigen, an- und aufregende Kunst eben“, sagt Martin Musiol von der Künstlergilde. „Wir sind dankbar für den Mut, den die Händler da aufbringen.“ Kunst als Dekoration wird das also wohl eher weniger werden.

Christiane Schedelgarn meint, Aktionen wie diese ebneten auch Menschen ohne Vorkenntnisse den Weg zur Kunst: „Manche haben keinen Zugang dazu. Wenn wir Künstler aber erklären, warum welches Bild wie gemalt ist, verstehen die Leute das plötzlich. Wir versuchen, da die Hemmschwelle zu senken.“

„Kunst im Schaufenster“ vom 2. bis 22. September in der Pinneberger Innenstadt, Sa 14.9., 10–13 Uhr Aktionskunst in der Rathauspassage, So 22.9. ab 11 Uhr (Treffpunkt bei Kunstmann, Dingstätte 36–40) von Künstlern geführter Rundgang durch die Schaufenster-Ausstellung, Teilnahme kostenlos.