Sangerhausen/Uetersen. Stars unter den Rosen werden im Kreis Pinneberg gezüchtet und erfreuen auch Besucher im Europa-Rosarium im Harz.

Bei ihrem Anblick herrscht zwar kein Kreischalarm. Trotzdem ist die Freude bei den Fans groß, wenn sie sich in voller Schönheit zeigen – die Stars unter den Rosen. Da zeigt sich beim Promi-Treffen der besonderen Art „Heidi Klum“ in Violett, „Steffi Graf“ in Rosé und „James Bond 007“ eher im Verborgenen. Daneben erinnern im Europa-Rosarium in Sangerhausen im Südharz, der nach eigenen Angaben weltweit größten Rosensammlung, Pflanzen auch an Bundespräsidenten wie Roman Herzog, Royals wie „Diana, Princess of Wales“. Unzählige stachelige Schönheiten gibt es auf dem Gelände, die auch Wissenschaftlern, Malern und Dichtern gewidmet sind.

Nachfrage nach Beetrose „Heidi Klum“ ist immer groß

Die Beetrose „Heidi Klum“ wurde in Uetersen gezüchtet, von dem Model dann in Köln selbst getauft, erinnert sich eine Sprecherin des Traditionsunternehmens Rosen Tantau in Uetersen. „Frau Klum hat sie auch bestimmt“, sagte sie. Dabei ging es auch um die Wahl der Farbe der „Königin der Blumen“, die den Namen des Models trägt. Die Nachfrage nach dieser Rose sei immer gut, sagt die Firmensprecherin. Dies sei unabhängig von Schlagzeilen um die Hochzeit der Moderatorin mit Tom Kaulitz von der Band Tokio Hotel.

Neuigkeiten gebe es bei Rosen immer. Derzeit sei etwa die leuchtend-orangene Beetrose, die zu Ehren des Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898) gezüchtet wurde, sehr gefragt, sagt die Sprecherin des Rosenzüchters in Uetersen.

Das Unternehmen Tantau wurde 1906 von Matthias Tantau gegründet. Heute zählt der Zuchtbetrieb zu den bedeutendsten weltweit. Etwa 2,5 Millionen Rosenpflanzen verkauft das Unternehmen weltweit. Tantau beschäftigt 90 Angestellte und noch zahlreiche Saisonkräfte.

Das Rosarium Uetersen


Wer sich prominente Rosensorten ansehen möchte, muss dafür nicht unbedingt in den Südharz fahren. Im Uetersener Rosarium blühen derzeit zahlreiche Promis um die Wette. Laut Rosenliste finden sich hier „Astrid Lindgren“, „Emil Nolde“, „Goethe“, „Helmut Schmidt“ oder „Peter Frankenfeld“.


Jeden Sonntag werden Führungen durchs Rosarium angeboten. Start ist am Hoteleingang Parkhotel Rosarium an der Berliner Straße um 10.30 Uhr. Während der 1,5-stündigen Tour geht es um die Geschichte des Rosariums sowie die Veredelung der Blumen. Das Angebot ist kostenlos. Anschließend wird den Besuchern um 15 Uhr im Pavillon des Rosariums ein kleines Konzert geboten.


Infos: www.rosarium-uetersen.de

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„Da drüben, da ist Elvis“, schwärmt Rita Linke, als sie mit Besuchern durch das 13 Hektar große Europa-Rosarium geht. Spezielle Führungen zum Thema Prominente sollen ausgebaut werden, sagt sie. Naturfreunde zücken dabei neben ihr Kameras, um die Blüten in allen Formen und Farben festzuhalten, vor allem die Besonderheiten der weitläufigen Anlage. Dazu gehört die Wildrosensammlung mit etwa 500 Arten, erzählt Thomas Hawel als Chef des Rosariums. Es arbeite im Vergleich zu reinen Rosenparks wissenschaftlich, habe eine Gendatenbank und sei auf den Erhalt historischer Arten stolz.

Rosen sind auch unter ökologischem Aspekt wichtig

Jährlich kommen rund 100.000 Menschen in das Rosarium, auch aus dem In- und Ausland wie Großbritannien oder Japan. Rund 8600 Rosensorten und -arten gibt es in der mehr als 110 Jahre alten Parkanlage in Sangerhausen. „Und wir pflanzen jedes Jahr rund 100 Neuheiten“, sagt Hawel, als er vor der „Jugendliebe“ steht. Bei dieser Rose habe der Chef des Europa-Rosariums, das Arten sammelt und für die Nachwelt erhält, sofort den Kultschlager von Ute Freudenberg im Ohr. Derweil plaudert Gästeführerin Linke aus, was eine Rose für sie ganz persönlich bedeutet. „Zu seinem Lied ,Ganz in Weiß’ habe ich bei meiner Hochzeit getanzt“, sagt sie als sie zum Abschluss ihrer Promi-Tour von „Heidi Klum“ zu „Roy Black“ geht.

Der Chef des Rosariums betont zugleich, dass es in der Anlage nicht nur um Schönheit geht, zumal Rosen zum Beispiel für Bienen, deren Aussterben für Schlagzeilen sorge, wichtig seien. „Der ökologische Aspekt wird immer wichtiger, das Thema Gesundheit überhaupt“, sagt er. Denn gerade Familien mit Kindern, wollen keinen Garten, wo Pflanzen und -krankheiten mit Chemie behandelt werden.