Elmshorn. Die Stadt kooperiert mit der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein und der Bundesagentur für Arbeit für ein weiteres Coaching.
Menschen mit unklarer Bleibeperspektive können mit dem Ende der Beschulung oder einer Maßnahme zur Berufsorientierung aufgrund ihres aufenthaltsrechtlichen Status’ von der Bundesagentur für Arbeit nur unzureichend gefördert werden. „Zwar haben sie gute Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt, jedoch benötigen viele Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund aufgrund kultureller Unterschiede intensivere Unterstützungen bei diesem Übergang“, sagt Tanja Sommerfeld, Ansprechpartnerin für Migration/Flüchtlinge bei der Bundesagentur für Arbeit in Elmshorn.
Mit Training Fehler bei Bewerbungen vermeiden
Die Stadt Elmshorn engagiert sich seit 2017 mit einer niedrigschwellen Beschäftigungsmaßnahme für diesen Personenkreis mit dem Ziel, ihn für den Arbeitsmarkt frühzeitig zu qualifizieren und letztendlich durch Arbeit zu integrieren und finanziell unabhängig zu machen. Gleichzeitig wird damit die lange Wartezeit bis zur endgültigen Bleibeentscheidung sinnvoll genutzt. Um daran anzuknüpfen, wurde in Kooperation mit der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Elmshorn, der Bundesagentur für Arbeit und der Stadt Elmshorn ein Konzept für ein weiteres Coaching entwickelt.
Mit den Trainings sollen Fehler bei Bewerbungen vermieden werden. Geübt wird, sich auf Deutsch einem Arbeitgeber vorzustellen und Bewerbungen zu schreiben. Auch die kulturellen Unterschiede bei der Arbeitsplatz- oder Ausbildungssuche sind Thema. Zudem können sich die Flüchtlinge bei Problemen individuell beraten lassen. „Die Stadt Elmshorn stellt dafür bis zu 14.400 Euro für bis zu 80 Teilnehmer aus der Integrations- und Aufnahmepauschale des Landes bereit“, sagt Dirk Moritz, Erster Stadtrat.
Elmshorn war eine der ersten Städte im Kreis, die am Bundesprojekt Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) teilnahmen. Über FIM konnten Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren und mit guten Bleibeperspektiven für 30 Stunden in der Woche bei städtischen Unternehmen, zum Beispiel als Hausmeistergehilfe an Schulen oder beim Betriebshof, beschäftigt werden. Der Flüchtling erhielt neben seiner Grundsicherung für die freiwillige Arbeit 80 Cent pro Stunde. Sehr viele Personen kamen aus individuellen Gründen nicht infrage, weil sie in täglichen Sprachkursen oder mit der Pflege von Angehörigen stark eingebunden waren.
Allerdings konnten von den bisher betreuten 37 Teilnehmern 21 eine weitergehende Qualifizierungs- und Berufsorientierungsmaßnahme und fünf ein Beschäftigungsverhältnis beginnen. „Sie haben zum Beispiel eine Ausbildung zum Holzmechaniker und zum Maler und Lackierer begonnen oder eine Anstellung in einem Maschinenbauunternehmen bekommen“, sagt Lutz Schütte vom städtischen Amt für Soziales.
Flüchtlinge, die sich für ein EDV-Training (Bewerbungen mit MS Office) oder einen Kursus zum Business-Knigge anmelden möchten, können dies über mervie.vernal@arbeitsagentur.de oder im Amt für Soziales unter 04121/23 14 93.
Flüchtlinge, die sich für ein EDV-Training (Bewerbungen mit MS Office) oder einen Kursus zum Business-Knigge anmelden möchten, können dies über mervie.vernal@arbeitsagentur.de oder im Amt für Soziales unter 04121/23 14 93.