Elmshorn. Etwa 800 Besucher bei der Flunkyball-WM im Elmshorner Steindammpark an Himmelfahrt – und tranken um die Wette. Veranstaltung verlief friedlich.

Freunde des Biersports haben sich an Christi Himmelfahrt wieder zum „stilvollen Event der Extraklasse“ – so die Veranstalter – getroffen. Etwa 800 junge Menschen kamen zur Flunkyball-Weltmeisterschaft in den Steindammpark in Elmshorn. 64 Teams – die maximale Teilnehmerzahl – mit klangvollen Namen wie „Bierkules“, „SV Liter“, „Die Zeugen Jevers“, „Christliche Jugend gegen den Konsum von Marihuana“ oder „Die Breitensportler“ traten im Trinkspiel gegeneinander an.

Beim Flunkyball geht es darum, eine leere Flasche auf der Mittellinie eines Spielfelds mit einem Tennisball umzuwerfen. Kippt die Flasche, setzen die Teammitglieder an und trinken. Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft läuft zur Mitte, stellt die Flasche wieder auf und hält den Ball in die Luft – das Zeichen, mit dem Trinken aufzuhören. Gewonnen hat das Team, das zuerst seine Flaschen leert.

Biertrinken und Feiern für den guten Zweck

Vier bis fünf Spieler bilden ein Team, viele Teams waren gemischt aus Jungs und Mädels. Teilnehmer reisten vom Bodensee an, kamen vereinzelt aus Italien, Spanien, Frankreich und Südafrika. „Seid friedlich und nicht diskriminierend“, forderte Moderator Moritz Kröger zu Beginn auf.

Den Charity-Charakter der Flunkyball-WM stellt auch Alex Matzkewski, der ebenfalls zu den Organisatoren zählt, heraus. „Der Spirit, dass wir uns hier für eine gute Sache treffen, steht im Vordergrund“, sagt er. Die Einnahmen aus dem Pfandgeld, den Spendenboxen am Eingang sowie dem Überschuss aus den Anmeldegebühren von 20 Euro pro Team gehen in diesem Jahr an das Tierheim Elmshorn, das davon neue Agility-Geräte für die Hunde anschaffen möchte.

„Die Schönen und das Bier“ wollen den Pokal verteidigen

In den Vorjahren wurden insgesamt mehr als 3500 Euro gesammelt. Das Geld ging an Viva con Aqua, das Kinderhospiz Sternenbrücke und an den Elmshorner Kinderhilfeverein „Frischlinge - Die Burg“. „Wir arbeiten zudem eng mit Stadt und Polizei zusammen und sorgen dafür, dass das Gelände sauber bleibt“, sagt Matzkewski.

Das Team des DRK Elmshorn rund um Einsatzleiter Hartmut Pflantz war mit insgesamt acht ehrenamtlichen Helfern vor Ort. Das DRK stellt nur das Material in Rechnung. Im vergangenen Jahr waren das 17 Euro und 2017 etwa 160 Euro gewesen. „Wir sind mit zwei Krankenwagen vor Ort, gehen aber davon aus, dass alles relativ ruhig abläuft wie 2018“, sagt Hartmut Pflantz.

Die Sieger des Vorjahres namens „Die Schönen und das Bier“ wollten unbedingt ihren Titel verteidigen und nahmen das bierernst. Interviews wollten die Titelverteidiger erst im Anschluss an das Spiel geben. Das Team mit dem Namen „Hackedicht ist Pflicht“ stach mit seinen hawaiianisch anmutenden Anzügen in hellblau ins Auge. Flamingos und Palmen rundeten das modisch gewagte Ensemble ab. Das Team war von Anfang an dabei, es gehört zu den Gründungsmitgliedern und war 2017 sogar Vizemeister. Und: Die Jungs lassen es sich nicht nehmen, jedes Jahr in einem anderen Outfit anzutreten.

Nachdem 2017 die Veranstaltung ausgeufert war (es gab laut Polizei zehn Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz) hatte die Stadt die Auflagen für das Orga-Team verschärft. 2018 wurde die Flunkyball-WM vom Krückaupark in den Steindammpark verlegt und eingezäunt. In der Folge verlief dann alles friedlich. „Es gab lediglich einen Sonnenstich und eine Schürfwunde, die auch ohne Alkohol passiert wäre“, sagt Alex Matzkewski.

Die Landespolizei Schleswig-Holstein war am Himmelfahrtstag mit deutlich mehr Kräften als im Regeldienst im Einsatz. Die Polizeidirektionen setzten an den jeweiligen örtlichen Schwerpunkten vermehrt eigene und teilweise zusätzliche Kräfte der Eutiner Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und der Bereitschaftspolizei in Form von Einsatzzügen und Einsatzgruppen ein. Bei den Schwerpunkten handelt es sich um bekannte Einsatzorte wie in der Polizeidirektion Neumünster rund um den Einfelder See, in der Polizeidirektion Bad Segeberg am Segeberger See und auch die Flunkyball-WM in Elmshorn, in der Polizeidirektion Itzehoe in Kollmar am Hafen und am Strand und im Bereich der Polizeidirektion Ratzeburg an verschiedenen Seen. Bis zum frühen Abend waren aber keine größeren Einsätze nötig. Die Polizei sprach von einem ruhigen Feiertag.