Moorrege. Wissenswertes über die Bienen. Der Imkerverein Uetersen und Umgebung startet in die neue Saison. Der Wanderwagen ist frisch gestrichen worden.
Im alten Ägypten war Honig ein wichtiges Zahlungsmittel. Für einen Topf des flüssigen Goldes bekam man einen Esel oder ein Rind. Unter Ramses II erhielten hohe Beamte einen Teil ihres Gehaltes in Honig ausgezahlt. Diese und viele weitere interessante Fakten rund um die Biene haben Imker im Moorreger Bienenmuseum zusammengetragen. Das eröffnet nach der Winterpause am Sonntag, 12. Mai, um 14 Uhr, und startet in die neue Saison.
Das Bienenmuseum Moorrege ist das einzige Bienenmuseum in Schleswig-Holstein. Es wurde im Juni 2002 eröffnet. Mitglieder des Imkervereins Uetersen und Umgebung haben in liebevoller Kleinarbeit eine Ausstellung über Bienenzucht und Imkerei aufgebaut und betreuen sie bis heute. Das Museum richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche. Die Betreiber des Museums wollen vor allem ökologisches Bewusstsein wecken und die Angst vor Bienen, aber auch vor Wespen und anderen Insekten nehmen.
„Wir haben das Museum vom Staub des Winters befreit und unseren Bienengarten für die Gäste hergerichtet“, sagt Katja Prüssing, Museumsobfrau des Imkervereins. Auch wurde der Imkerwanderwagen, das größte Ausstellungsstück im Garten, frisch gestrichen. „So werden wir das Museum all unseren Gästen an diesem Tag in neuem Glanz präsentieren und hoffen auf möglichst viel Zulauf.“
Die Anzahl der Mitglieder im Imkerverein wächst konstant
Geplant ist eine Honigverkostung. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die gleichen Honigsorten schmecken können“, sagt Stefanie Willmann, Vorsitzende des Imkervereins Uetersen und Umgebung. Den gibt es seit 1899. Mitglieder des Imkervereins sind anwesend, die für alle Fragen rund um Bienen, Bienengarten und Museum fachkundig Auskunft geben können und kostenlose Führungen anbieten. „Im vergangenen Jahr waren es 55 Gruppen, vor allem aus Kitas und Schulen, die vom Angebot Gebrauch gemacht haben“, sagt Willmann. Bienen seien ein Thema, das gerade sehr angesagt sei. So wachse der Imkerverein konstant. „Mittlerweile sind es etwa 80 Mitglieder. Zunehmend interessieren sich auch jüngere Menschen und mehr Frauen für das Imkern“, sagt sie. Der Imkerverein unterstütze Anfänger mit Wissen. Einmal im Monat gebe es einen Fachvortrag. Zudem erhalte jedes neue Mitglied ein Bienenvolk geschenkt.
Anhand ihrer Werkzeuge zeigen Imker, wie sie heute arbeiten. Alte Bienenkörbe und -kästen ermöglichen einen Blick in die Geschichte der Imkerei. Und Schautafeln informieren über das, was wir heute über das Leben eines Bienenvolks wissen.
Ein Bienenvolk hinter Glas ermöglicht den direkten Blick in ein arbeitendes Bienenvolk. Die Königin ist mit einem weißen Punkt gekennzeichnet. „Die Biene ist ein beeindruckendes Wesen. Ein Bienenvolk ist perfekt aufeinander abgestimmt und ähnelt einem Superorganismus“, sagt Prüssing. Es bestehe fast ausschließlich aus unfruchtbaren Weibchen, den Arbeiterinnen. Sie sammeln Futter, pflegen die Brut. Männliche Tiere, die Drohnen, gibt es nur für ein paar Wochen im Jahr. Sie begatten die Königin auf ihrem Hochzeitsflug und sterben danach.
Die 41-Jährige ist seit vier Jahren Vereinsmitglied und imkert seitdem. Bislang unterhält sie drei Völker. Es sollen mehr werden. Auch ihr Mann und die drei Kinder teilen das Hobby der Moorregerin. Ihr mittlerer Sohn soll mit neun Jahren sein erstes Bienenvolk erhalten.