Rellingen. Es ist bereits der vierte Vorfall dieser Art seit Mitte Januar. Polizei wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt und sicht Zeugen.

Erneut hat ein Unbekannter von einer Autobahnbrücke aus einen Gegenstand auf die A 23 geworfen und ein Auto getroffen. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch gegen 10.25 Uhr etwa auf Höhe der Abfahrt Pinneberg-Mitte und wird von der Polizei als versuchtes Tötungsdelikt sowie als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr eingestuft. Es ist seit Mitte Januar bereits der vierte derartige Anschlag, der sich zwischen Eidelstedt und Pinneberg auf der Autobahn abspielt hat.

Das Opfer, ein 39 Jahre alter Autofahrer aus Hamburg, blieb zum Glück unverletzt. Der Mann war mit seinem Mercedes Vito auf der Autobahn in Richtung Heide unterwegs, als plötzlich in Höhe einer Fußgängerbrücke ein unbekannter Gegenstand die Frontscheibe traf und beschädigte. Laut Polizei sei es nur dem Geschick des Fahrers zu verdanken, dass es nicht zu einem schweren Unfall gekommen ist.

Der Mann habe danach sofort die Autobahnpolizei alarmiert. Eine Überprüfung der Fußgängerbrücke, die die Straßen Ehmschen und Oberer Ehmschen auf Rellinger Gebiet verbindet, blieb erfolglos. Derzeit versucht die Kripo zu ermitteln, um was für einen Gegenstand es sich genau handelt. Nach den bisherigen Ermittlungen ist es laut Polizeiangaben ausgeschlossen, dass ein durch ein vorausfahrendes Fahrzeug hochgeschleuderter Stein den Schaden verursachte. Die Kripobeamten suchen nach Zeugen, die gegen 10 Uhr im Bereich der Fußgängerbrücke verdächtige Personen bemerkt oder im Umfeld des Bauwerks sonstige auffällige Dinge beobachtet haben. Hinweise werden unter Telefon 04101/20 20 entgegen genommen.

Zusammenhang zu vorherigen Taten?

„Wir prüfen, ob es einen Zusammenhang mit weiteren Vorfällen dieser Art gibt“, bestätigte Polizeisprecher Dirk Scheele auf Anfrage. Die Anschlagsserie auf der A 23 begann am 19. Januar. Damals passierte der Pinneberger Kay P. mit seinem BMW gegen 21.30 Uhr die Brücke am Hörgensweg, als etwas von oben auf sein Auto fiel. Laut den Ermittlungen handelte es sich bei dem Gegenstand um Reste eines Blumenkübels.

Am 3. Februar gegen 12 Uhr wurde der VW Bus eines 45-jährigen Elmshorners auf Höhe der Abfahrt Halstenbek-Krupunder von einem faustgroßen Stein im Bereich der Windschutzscheibe getroffen. Der Mann blieb unverletzt und konnte den Wagen auf der Standspur zum Stehen bringen. Tatort: die Fußgängerbrücke Kranichstraße/Schwanenstraße.

Am 24. Februar war eine 53 Jahre alte Frau aus Rellingen betroffen, die mit ihrem Skoda die A 23 in Richtung Hamburg befuhr. Kurz nach Passieren einer Fußgängerbrücke, die die Bäckerstraße mit der Hallstraße verbindet, nahm sie gegen 10.30 Uhr einen Knall wahr und stellte fest, dass eine Hälfte des Panoramaglasdachs zerborsten war.