Elmshorn. Elmshorn und Kölln-Reisiek planen gemeinsames Gewerbegebiet. Um das Areal Bokhorst zu erschließen, muss ein Neubau her.
Die Erschließung des neuen interkommunalen Gewerbegebiets Ost (Bokhorst) an der Autobahn 23, das Elmshorn und Kölln-Reisiek gemeinsam realisieren wollen, ist ins Stocken geraten. „Der Kreisverkehr macht uns große Sorgen“, sagt Elmshorn Wirtschaftsförderer Thomas Becken. Gemeint ist der Kreisel am Ende der Autobahnabfahrt auf der Ostseite der A 23. Zwar befänden sich die Grundstücke bereits in städtischer Hand, und am Bebauungsplan werde weiterhin mit Hochdruck gearbeitet. Doch die Zufahrt zum künftigen Gewerbegebiet könnte sich als Nadelöhr erweisen.
Kreisverkehr muss 50 Meter Durchmesser haben
Nach Wünschen der Stadt soll die Kreisstraße, die hier den Namen Bundesstraße trägt, nach Süden verlegt werden. Und es muss geklärt werden, wie sich der Verkehr aus dem Gewerbegebiet an der Kreisstraße in den Kreisverkehr einfügt. Eines steht fest: Der jetzige Kreisel ist definitiv zu klein. Er hat aktuell einen Durchmesser von 38 Metern. Wenn ihn künftig mehr Lastwagen passieren sollten, müsste sein Durchmesser auf mindestens 50 Meter erweitert werden. Das wird mehrere Millionen Euro kosten. Noch ist unklar, wie viel das Land übernimmt und wie viel die Stadt.
Zudem ist auch die Zustimmung der Kreisverwaltung erforderlich, wenn es um die Kreisstraßenverlegung geht. Ob und welche Kosten der Kreis zu tragen hat, das muss dann mit allen Beteiligten verhandelt werden. Eine offizielle Beteiligung des Kreises hat es aber noch nicht gegeben. Eine Grundsatzeinigung mit dem Land muss erzielt werden, wie der Kreisverkehr zur A 23 gestaltet wird. Die Bauleitplanungen der Stadt müssen beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein genehmigt werden. „Dort arbeitet man sehr lösungsorientiert“, sagt Wirtschaftsförderer Becken.
Die neu entstehenden 35 Hektar Gewerbefläche sollen in erster Linie Elmshorner und Kölln-Reisieker Firmen angeboten werden, die expandieren möchten. „Das Interesse seitens der Unternehmer ist groß. Es gab schon viele Anfragen“, sagt der Wirtschaftsförderer. Für die Entwicklung des Gebiets hat die Stadt eine zweite Stelle in der Wirtschaftsförderung geschaffen und vor einem Jahr die Betriebswirtin Angelika von Bargen eingestellt. Zurzeit gibt es in Elmshorn keine eigenen freien Gewerbeflächen mehr.
Kölln-Reisiek stellt die Ausgleichsflächen bereit
Kölln-Reisieks Beitrag zu dem Gewerbegebiet ist die Bereitstellung von Ausgleichsflächen. „Elmshorn hat die Grundstücke auf unserem Gebiet kaufen können, was die Nutzbarkeit der Gesamtfläche erhöht und damit die Verkaufserlöse für Elmshorn“, sagt Kölln-Reisieks Bürgermeisterin Kerstin Frings-Kippenberg. „Wir waren dem Projekt gegenüber von Anfang an positiv eingestellt. In unserem Gemeinderat wurde das einstimmig beschlossen.“ Nach kleineren anfänglichen Startschwierigkeiten klappe die Zusammenarbeit mit der Stadt Elmshorn sehr gut und auch auf Augenhöhe.
Den Vertrag zwischen beiden Partnern hat das Amt Elmshorn Land ausgearbeitet und dann mit der Stadt abgestimmt.