Elmshorn . Der Elmshorner Verein will Zuflucht für Familien schaffen. Es gibt Unterstützung von Ex-HSV-Trainer Christian Titz. Die Details.
Vor einigen Wochen wagte sich Kerstin Bennecke mit ihrer Idee nach vorn: ein Haus für Rheumakinder zu bauen und so eine Zuflucht für betroffene Familien zu schaffen. Sie berichtete Unterstützern davon und weihte Vereinsmitglieder ein. Von dem enormen Zuspruch war die Vorsitzende des Vereins RheumaKinder dann aber selbst überrascht. Bennecke konnte auch gleich einen prominenten Schirmherren, den ehemaligen HSV-Trainer, davon überzeugen. „Als ich Christian Titz das erste Mal von dem Gedanken mit dem Haus für Rheumakinder erzählte, war er sofort angetan und hat gesagt, dass er dieses Projekt unglaublich gern unterstützen möchte“, berichtet die Elmshornerin.
Sie und Titz eint, dass sie sich nicht nur beide für den Verein engagieren, sondern selbst auch als Angehörige betroffen sind. Ihre Kinder leiden an Rheuma. Benneckes Sohn Tobias war zehn Jahre alt, als ein Arzt ihm die Diagnose stellte. „Mir war nicht bekannt, dass auch Kinder diese Krankheit bekommen können“, erinnert sie sich. Genau das möchte der Verein ändern. Diese Unwissenheit hat für viele zur Folge, dass die Diagnose erst spät gestellt wird. Es gibt Kinder, die jahrelang unter Schmerzen leiden und von Arzt zu Arzt geschickt werden. Zudem leiden die Familien darunter, dass sie belächelt werden, dass Lehrer und Schüler das Leiden nicht anerkennen. Den Familien beratend zur Seite stehen, informieren und aufklären: Das sind die Ziele des Vereins RheumaKinder.
Betroffene leiden unter Krankheit und Unwissenheit
Doch nun ist für Bennecke noch ein weiteres ambitioniertes Ziel hinzugekommen: Sie möchte für betroffene Kinder und Familien eine Anlaufstelle schaffen. Das Haus für Rheumakinder soll die Erkrankten und die Angehörigen entlasten. Hier sollen sie sich ausruhen können. Hier könnten Eltern die Kinder auch eine Zeit lang unterbringen, wenn sie berufsbedingt reisen müssten oder alleinerziehend mit der Belastung zu kämpfen hätten oder ein familiären Notfall es nötig macht. „Aber Eltern sollten ihre Kinder auch gut untergebracht wissen, wenn sie selbst mal eine Woche Urlaub machen, sich erholen, um die nötige Kraft zu schöpfen“, erklärt Bennecke. Viele Familien hätten auch gar kein Geld um sich einen Erholungsurlaub leisten zu können. „Wir möchten ihnen gern einen Raum bieten“, sagt die Vereinsvorsitzende.
Der Verein ist nun auf der Suche nach einem etwa 3000 bis 4000 Quadratmeter großen Grundstück in Elmshorn und Umgebung. Nach Benneckes Vorstellungen soll das Haus für Rheumakinder über Ruheräume, einen Wellness-Bereich für Anwendungen, einen Sport- und Schwimmbereich verfügen, um die für Rheumakinder möglichen Aktivitäten anbieten zu können. Zudem möchte sie Kontakt zu Spezialisten suchen und möglichst einen Kinder- sowie einen Rheumatologen für Erwachsenen einbinden. „Viele Eltern berichten mir von langen Wartezeiten und Problemen vom Übergang der Kinder ins Erwachsenenalter“, erklärt die Vereinschefin. Die Versorgung sei dann nicht mehr sichergestellt.
Nächstes Projekt: Kinoabend für den guten Zweck
Titz hilft ihr und dem Verein dabei mit Kontakten und Aktionen wie der Versteigerung eines T-Shirts mit dem Logo „I love big Titz“. Dessen Versteigerung brachte 1200 Euro zugunsten des Vereins ein. Zudem unterstützen zwei Bauunternehmer aus Quickborn die Arbeit von RheumaKinder. Für jeden verbauten Stein spenden sie 50 Cent. „Bisher war die Resonanz so gut, dass meistens auch die Bauherren noch eine Spende oben draufgelegt haben“, berichtet Sponsor und Bauunternehmer Gerhard Eck.
Das nächste Projekt zugunsten des Vereins steht auch bereits fest. In Zusammenarbeit mit dem Inner Wheel Club Hamburg Alstertal wird eine Kinovorstellung am 20. Januar im Magazin-Filmkunsttheater in Winterhude organisiert. Von 10.30 Uhr an wird „Madam Mallory und der Duft von Curry“ gezeigt. Der Erlös aus dem Verkauf der 375 Eintrittskarten, die jeweils 15 Euro kosten sollen, sowie die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf gehen an den Verein aus Elmshorn.
Derzeit entstehen erste Zeichnungen für das Haus
Das wird allerdings nicht für die Baufinanzierung des angestrebten Hauses für Rheumakinder ausreichen. Doch Kerstin Bennecke ist sich sicher, dass sie weitere Sponsoren und Förder für das Projekt begeistern kann. Insbesondere wenn es ein genaues Ziel gibt. Daher entstehen derzeit bereits erste Zeichnungen, wie solch ein Haus einmal aussehen könnte, damit sich mögliche Unterstützer ein Bild von der Idee machen können.
Kinovorstellung: So 20.1., 10.30 Uhr, Magazin-Filmkunsttheater, Fiefstücken 8A, Hamburg-Winterhude, 15 Euro, Reservierung per E-Mail an innerwheelkino@gmail.com Weitere Informationen zum Verein sowie Kontakt finden sich auf www.rheumakinder.de