Kreis Pinneberg. Bei den Preisen für Gas und Strom geht es 2019 mal wieder steil nach oben. Wie viel teurer es in welcher Gemeinde wird:
Bundesweit haben zahlreiche Versorger die Erhöhung ihrer Tarife angekündigt. Darunter befinden sich auch fast alle der im Kreis Pinneberg ansässigen Stadt- und Gemeindewerke. In den Beispielrechnungen ist jeweils ein jährlicher Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas und 3000 Kilowattstunden Strom zugrunde gelegt.
Beispiel Halstenbek: Dort zieht der Gaspreis um neun Prozent an. Mussten Kunden in der Grundversorgung bisher 1292 Euro zahlen, sind es ab dem 1. Februar 2019 dann 1411 Euro. Ohne Anhebung, so hat es Werkleiter Andreas Halberschmidt ausgerechnet, fehlten dem Eigenbetrieb Erlöse in Höhe von 435.000 Euro. Beim Strom wird der jährliche Grundpreis von 45 auf 80 Euro erhöht, der Arbeitspreis um 2,05 auf 27,49 Cent. Macht 1076 Euro (ab 1. Februar 2019). Der bisherige Preis liegt bei 962 Euro. Macht eine Steigerung von knapp zwölf Prozent. Dank der Erhöhung nehmen die Werke 862.000 Euro mehr ein. Diese Summe soll die drastisch gestiegenen Beschaffungspreise und die ab Januar erhöhten Netzentgelte auffangen helfen.
Bei den Stadtwerken Elmshorn steht beim Gas eine Preiserhöhung von 9,5 Prozent an. Dann sind 1522 Euro zu zahlen, bisher waren es 1390 Euro. Beim Strom müssen Kunden künftig 1042 Euro zahlen. zu. Bisher waren es 973 Euro. Macht eine prozentuale Steigerung von sieben Prozent. Die Stadtwerke Uetersen, an denen die Elmshorner Stadtwerke mit 49 Prozent beteiligt sind und deren Belieferung sie zum Teil übernehmen, nehmen im Stadtgebiet ab Januar 2019 für Strom 998 Euro und für Gas 1234 Euro. Auch Energie Rellingen, wiederum zu 33 Prozent im Besitz der Stadtwerke Elmshorn, ändert zum Jahreswechsel seine Preisstruktur. Für Rellingen Strom werden dann 980 Euro, für Rellingen Gas 1427 Euro fällig.
In Barmstedt steigen die Preise – vorbehaltlich der Zustimmung der städtischen Gremien – zum 1. Februar 2019. Beim Strom erhöht sich der Arbeitspreis um zwei Cent auf 30,24 Cent pro Kilowattstunde. Kunden zahlen dann 967 Euro statt wie bisher 907 Euro (plus 6,6 Prozent). „Grund für die Strompreiserhöhung sind vor allem die drastisch gestiegenen Beschaffungskosten“, sagt Irina Hesselink, die Sprecherin der Stadtwerke. So hätten sich die Einkaufspreise für Strom seit 2016 mehr als verdoppelt. Allein in 2018 seien die Großhandelspreise um 30 Prozent gestiegen.
Beim Gas steigt in Barmstedt der Arbeitspreis um 0,61 auf 5,36 Cent. Das bedeutet einen neuen Preis von 1215 Euro im Jahr (bisher 1093 Euro). Das entspricht einer Preiserhöhung von elf Prozent. „Die Beschaffungskosten für Erdgas sind im Jahr 2018 ebenfalls massiv gestiegen. Der Großhandelspreis kletterte im Jahresverlauf um knapp 40 Prozent, die Netzentgelte um zehn Prozent“, so Hesselink weiter. Durch den rechtzeitigen Einkauf hätten die Stadtwerke die Auswirkungen auf die Kunden noch etwas abmildern können.
20 Prozent mehr für Pinnaustrom klassik
Bei den Stadtwerken Pinneberg erhöht sich im Tarif Pinnaustrom klassik der Arbeitspreis pro Kilowattstunde von 27,05 auf 31,15 Cent brutto. Macht einen neuen Preis von 1025 Euro (bisher 902 Euro) – bedeutet ein Plus von fast 14 Prozent. Beim Gas ergibt sich nach der Erhöhung um 1,07 Cent pro Kilowattstunde brutto ein neuer Preis von 1304 Euro. Der alte Preis lag bei 1090 Euro. Das entspricht einer Preiserhöhung von fast 20 Prozent.
Auch bei den Stadtwerken Quickborn stehen Preiserhöhungen an. Beim Strom werden bei einem neuen Arbeitspreis von 34,34 Cent ab Januar 1131 Euro fällig. Gaskunden zahlen künftig 1464 Euro im Jahr und damit 137 Euro (plus 10,3 Prozent) mehr als bisher. Beide Daten stammen vom Energievergleichsportal Check24.de.
In Wedel werden die Strom- und Gaspreise zum Jahreswechsel erhöht. Beim Strom müssen Kunden künftig 1054 Euro zahlen, wobei sowohl der Grund-als auch der Arbeitspreis ansteigen. Bisher lag der Preis bei 982 Euro (plus 7,3 Prozent). „Die prozentuale Tarifanhebung liegt im Schnitt bei 7,9 Prozent“, sagt Uwe Behrendt, Vertriebsleiter der Stadtwerke. Er spricht von einer „moderaten Erhöhung“ und nennt steigende Netzentgelte und gestiegene Beschaffungskosten als Preistreiber. „Diese steigenden Strompreiskomponenten, auf die wir selbst keinen Einfluss haben, lassen sich nicht kompensieren“, so Behrendt weiter.
Den Gaspreis haben die Stadtwerke bereits am 1. Oktober 2018 nach oben angepasst. „Fünf Jahre lang konnten wir die Preise stabil halten, ja sogar senken, weil wir Beschaffungsvorteile an die Kunden weitergegeben haben“, sagt der Vertriebsleiter. Zuletzt seien jedoch die Beschaffungspreise auf den Gashandelsplätzen um bis zu 24 Prozent gestiegen. Als Reaktion erhöhte Wedel den Arbeitspreis um 24 Prozent oder um 0,9782 Cent brutto. Dadurch stieg der Preis um 192 Euro auf 1363 Euro (vorher 1171 Euro). Macht einen Anstieg von 16,4 Prozent.
Bei den Stadtwerken Tornesch erhöhen sich beim Strom Arbeits- und Grundpreis zum Jahreswechsel. Dadurch ergibt sich ein neuer Preis von 1032 Euro. Bis Jahresende wären 969 Euro zu zahlen gewesen. Das entspricht einem Anstieg von 6,5 Prozent. Der Gaspreis wurde nach Auskunft der Stadtwerke Mitte 2018 angepasst, sodass keine Erhöhung geplant ist.