Wedel. Stufen haben sich verschoben. Zwei viel genutzte Verbindungen sind betroffen. Auch im benachbarten Rissen gibt es ähnliche Probleme.
Bei einer Routinekontrolle stolperten Mitarbeiter des Wedeler Bauhofes über ein Problem: Der Hang ist in Bewegung und nimmt dabei auf Wege und Treppen keine Rücksicht. Nun mussten auch in Wedel Wege beziehungsweise Querverbindungen vom Elbhochufer nach unten zum Strand für Spaziergänger gesperrt werden. Dabei geht es um zwei Treppen, bei denen sich die Stufen so verschoben haben, dass Spaziergänger darüber stürzen könnten.
Besonders massiv sind die Schäden an der Treppe westlich der Seniorenresidenz Graf-Luckner-Haus. Die aufgetretenen Veränderungen seien so schwerwiegend, dass eine gefahrlose Nutzung durch Spaziergänger nicht möglich ist. Die Stufen wären sehr stark geneigt oder lose, zudem wären Spalten zwischen den Stufen entstanden. „Für die Sicherheit von Passanten bleibt die Elbhangtreppe bis auf weiteres gesperrt“, erklärt Stadtsprecher Sven Kamin.
Die Stadt Wedel prüft derzeit, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Treppe wieder nutzbar zu machen und inwieweit die andere gesperrte Treppe hinab zum Elbstrand wieder freigegeben werden kann. „Dass sich Treppenstufen am Elbhang verschieben ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich, da der Hang generell ständig in Bewegung ist“, erklärt Kamin.
Ein Blick kurz hinter die Stadt- und Landesgrenze zeigt, wie Recht er damit hat. Der beliebte und viel genutzte Otto-Schokoll-Höhenweg in Rissen ist seit Februar 2016 ab dem Leuchtturm bis zum Rissener Ufer nach einer Absackung gesperrt und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Denn wie aus einer Mitteilung des Bezirksamtes in Altona hervorgeht, stellt sich die Sanierung als „außerordentlich komplex sowie zeit- und kostenaufwendig“ dar. Untersuchungen hätten gezeigt, dass etliche „Erdanker“ auf einer Länge von circa 380 Meter gerissen sind. Ursache ist vermutlich der Druck, der durch Erdbewegungen nach starken Regenfällen besonders im vergangenen Jahr sich auf den Hang und damit auf den Weg auswirkte. In der vergangenen Woche wurde nun aufwendig und in Zusammenarbeit mit externen Ingenieurbüros der Abschnitt vermessen und kartiert.
Zusätzlich erfolgte eine artenschutzrechtliche Bestandsaufnahme der Flächen zwischen Höhenweg und Elbuferwanderweg. Dabei wurden schützenswerte Tierarten entdeckt, die als Erstfunde für Hamburg und als gefährdet gelten. Das bringt weitere Probleme für die Sanierung mit sich.