Haseldorf. Untersuchung des Senckenberg-Forschungsinstituts bestätigt, dass zwei Mutterschafe in Haseldorf von den Raubtieren getötet wurden.
Am 27. Oktober waren in Haseldorf zwei tragende Mutterschafe gerissen worden. Sie sind einem Wolf zum Opfer gefallen. Das bestätigte Martin Schmidt, Sprecher im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) am Freitag auf Abendblatt-Anfrage. Es war der erste Angriff im Kreis Pinneberg, der sich an einem Deich ereignet hat.
Wie berichtet, hatte Schäfer Norbert Belz seine Tiere am Sonnabendfrüh tot Nahe des Haseldorfer Schlossparks gefunden. Nun liegt das Ergebnis der DNA-Probe vor. Da die Untersuchung durch das Senckenberg-Forschungsinstitut in Frankfurt bestätigt, dass es sich um einen Wolfsriss handelt, erhält Belz eine finanzielle Entschädigung.
Auch die darauf folgenden Risse in Ellerhoop, Lutzhorn und Westerhorn gehen auf den Angriff eines oder mehrerer Wölfe zurück, so Schmidt. Ob es sich dabei um denselben Wolf handelt, kann der Sprecher des zuständigen Landesamtes allerdings noch nicht sagen.
Das Land Schleswig-Holstein stellt den betroffenen Tierhaltern kostenlos elektrische Schutzzäune zur Verfügung. Einige Schäfer sowie die Bürgerinitiative „für wolfsfreie Dörfer“ stehen den Zäunen allerdings skeptisch gegenüber. Sie fordern einen besseren Schutz vor dem Wolf.
Laut LLUR wurden 16 Angriffe durch Wölfe auf Nutztiere (zumeist Schafe, in einem Fall ein Kalb) im Kreis Pinneberg nachgewiesen. Landesweit sind es in diesem Jahr bislang 75 Wolfsnachweise, davon 56 Nutztierrisse und seit Auftreten des Wolfes 123 Nachweise, davon 79 Nutztierrisse.