Barmstedt. Jon Flemming Olsen, bekannt als Imbiss-Wirt Ingo aus der TV Serie „Dittsche“ gibt ein Solokonzert in der Barmstedter Kultur-Schusterei.
Der Betrachter braucht schon etwas Fantasie, um sich die Vokuhila-Frisur, das 24-Hours-Sweatshirt und die Schürze wegzudenken. Dann wird aus Ingo, dem Imbiss-Wirt und verbalem Sparringspartner der TV-Serienfigur Dittsche, alias Olli Dittrich, der Singer-Songwriter Jon Flemming Olsen. Solo tritt er am 17. November in der Barmstedter KulturSchusterei auf. Der Abend ist „mit neuen Songs“ überschrieben. Der Zuhörer darf bekannte und noch nicht veröffentliche Lieder erwarten.
Dittsche dürfte an diesem Abend kein Thema sein
Wer in das Konzert geht, sollte alle Dittsche-Assoziationen zu Hause lassen. Als prägendes Erlebnis der Jugend gibt Olsen an, „Revolver“ von den Beatles im Plattenschrank der Eltern entdeckt zu haben. Die musikalische Vita des gebürtigen Düsseldorfers geht zurück bis in die 1980er-Jahre. Musiker, die später unter dem Namen Seelig Bekanntheit errangen, machen in seiner ersten Hamburger Band mit. Auf Olli Dittrich trifft er in einem Bandprojekt des Schauspielers. Und Olsen ist Mitglied der Hausband der NDR-Mitternachtsshows im Schmidt Theater.
So ganz nebenbei gestaltet er Plattencover, veröffentlicht ein Buch über Imbisse und arbeitet als TV-Moderator bei ZDFneo. 2000 setzt er erstmals die Vokuhila-Perücke auf und spielt Ingo, den Sidekick von Olli Dietrich.
Ins große Rampenlicht tritt Olsen erstmals mit der von ihm gegründeten Country & Western-Band Texas Lightning. Mit der goldenen Stimme von Jane Comerford und Olli Dietrich am Schlagzeug belegt „No No Never“ beim Eurovision Song Contest 2006 zwar nur einen Platz im hinteren Mittelfeld. In Deutschland werden allerdings Gold- und Platin-Schallplatten eingeheimst. 2009 steigt Olsen aus. Die Band gibt noch bis 2013 Konzerte.
„Er ist ein Slowstarter, Frau Olsen“, soll die Hebamme zu seiner Mutter, gesagt haben, als sich die Geburt immer länger hinzog. Der Künstler erzählt diese Geschichte, wenn es um sein Karriere-Tempo geht. Anfang der 2010er-Jahre kommt der Entschluss, es solo zu versuchen. Mit seinen beiden, 2014 und 2017 erschienen Platten hat Olsen den Wechsel vom Cowboyhut-Träger zum Geschichtenerzähler und feinsinnigen Entertainer geschafft. Statt Englisch singt er jetzt auf Deutsch. Wunderschöne Melodien weiß Olsen zu komponieren, die seine Arbeit in vielen Musik-Genres widerspiegeln. Die Texte erzählen von den kleinen Geschichten des Lebens.
Für das Frühjahr 2020 ist die Veröffentlichung der neuen CD geplant. Wem dies zu lang dauert, der kann die aktuellen Songs des heute 54-Jährigen in der KulturSchusterei hören.
Konzert: Sa 17.11., 20 Uhr, Einlass 19.15 Uhr, Am Markt 16, 14 Euro, www.kulturschusterei.de