Uetersen/Tornesch. Schüler haben in den vergangenen zwei Jahren in Tornesch 78 Bäume eingegraben. Nun tragen die ersten Bäume Früchte. Ein Resümee.

Früher waren Streuobstwiesen ein gewohnter Anblick in der Landschaft. Heute wurden sie weitgehend von Monokulturen abgelöst. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, einen Apfelwanderweg anzulegen, der in eine alte Streuobstwiese mündet. Dafür haben 48 Schüler des Uetersener Ludwig-Meyn-Gymnasiums in den vergangenen zwei Jahren 78 Apfelbäume in Tornesch gepflanzt.

Die heißen Himbeerapfel von Holowaus, Riesenboiken oder Schöner aus Haseldorf. Alte Sorten, die kaum noch jemand kennt. Zwei Bäume sind gar reine Wildäpfel. Die sind heutzutage äußerst selten, da sich die ursprünglichen Wildapfelsorten schon seit Jahrhunderten mit den hier angebauten Kultursorten vermischen.

Alte Apfelsorten sollen noch beschildert werden

Jetzt tragen die ersten Bäume Früchte, und die Initiatorin und Lehrerin Susan Jendrsczok sowie Schulleiter Alexej Stroh nutzten die Gelegenheit, um am Montagnachmittag Resümee zu ziehen, die Schüler für ihr Engagement zu loben und sich bei den Unterstützern der Aktion zu bedanken. Zu denen zählt neben der Stadt Tornesch, die sich um die Pflege der Bäume kümmert, auch das Unternehmen Fielmann, das die Apfelbäume gespendet hat.

„Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt“, sagt Jendrsczok. Alte Obstbäume liefern nicht nur Nahrung, sondern bieten eine natürliche Umgebung für Vögel, kleine Säugetiere und Insekten. Die Schüler lernen durch das Projekt über den Unterricht hinaus vielfältige Aspekte eines Biotops kennen.

In den kommenden Wochen erfolgt noch eine Beschilderung der alten Apfelsorten, um Interessierte über die Historie, den Geschmack und die Verwendung zu informieren. Die Bäume stehen im Neuendeicher Weg, im Loheister Weg und im Heideweg in Tornesch. Jendrsczok: „Alle Besucher sind herzlich dazu eingeladen, die verschiedenen Apfelsorten zu probieren.“