Appen. SPD-Kreisverband verleiht den nach dem ersten Landrat des Kreises Pinneberg benannten Spzialpreis an gleichnamigen Schenefelder Verein.

Die Wahl des Preisträgers passe, sei ein echter „Glücksgriff“, würdigte Wilhelm Schmidt am Sonntag im Appener Bürgerhaus die Verleihung des Walter-Damm-Preises an den Schenefelder Verein, der sich genau diesen Namen gegeben hat – nämlich „Glücksgriff - der soziale Kreislauf“. Ein Verein, dem es gelinge, Menschen zu begeistern, sich ehrenamtlich zu engagieren und soziale Projekte zu verwirklichen, habe den Sozialpreis „zu Recht verdient“, lobte der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in seiner Laudatio.

Seit 1995 vergibt der SPD-Kreisverband diesen Preis an soziale Initiativen, der nach dem ersten frei gewählten Landrat nach 1945 benannt ist. Menschen wie der frühere Landrat aus Appen, der sich vor allem für neuen Wohnraum für die vielen Kriegsflüchtlinge im Kreis eingesetzt habe, seien es, „die Frieden in der Gesellschaft stiften“, befand Festredner Schmidt. Und genauso überzeugend sei das soziale Engagement des Vereins „Glücksgriff“.

Vor neun Jahren die Idee zur Gründung

Dessen Vorsitzende Ingrid Pöhland erzählte, wie sie vor neun Jahren die Idee zur Gründung hatte. Als sie sah, wie auf einer Straße noch brauchbare Möbel einfach verrotteten, beschloss sie, einen Verein zu installieren, der alte Möbel an Bedürftige verteilen sollte. Als sie anfing, wurde sie regelrecht überflutet mit Sachen. „Ich hatte keinen Raum, kein Geld, keinen Verein, keinen Vorstand – aber eine volle Garage“, erinnert sie sich an diese Zeit.

Heute betreibt ihr Verein mit 53 ehrenamtlichen Helferinnen einen Second-Hand-Laden, der dauerhaft so viele neue Sachen bekomme, dass sie jede Woche einer Kleidersammlung 120 Säcke weitergeben könne. Sie verteilen frische Äpfel an die Schulen, wo sie auch Koch- und Ernährungskurse und sogar Nähen und Handarbeiten anbieten. Ihr Verein, der auch einen Mittagstisch für einsame Menschen betreibt, habe sich mittlerweile zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, sagte Ingrid Pöhland stolz. Bei einem Jahresumsatz von 100.000 Euro zahle er 20.000 Euro Umsatz- und 3000 Euro Gewerbesteuer, betonte sie. „Das schafft nicht jedes Unternehmen in Schenefeld“, wisse sie noch aus ihrer Zeit als Vorsitzende des dortigen Finanzausschusses.

Dafür erhielt sie großen Applaus. SPD-Kreischef Thomas Hölck freute sich, dass der Walter-Damm-Preis, der vorbildliche Werte vorleben und Orientierung geben soll, wieder einen würdigen Preisträger gefunden hat.