Kreis Pinneberg. Standesämter im Kreis Pinneberg zum „magischen Datum“ 18.8.18 komplett ausgebucht. Auch der 8.8.18 ist bei Paaren beliebt.

Es soll Glück bringen, dem Bund fürs Leben ein besonderes Gewicht geben und es ist für viele Heiratswillige das Highlight ihrer großen Hochzeitsparty – das besondere Datum, an dem die Trauung stattfindet. Das nächste „magische Datum“ steht schon vor der Tür, die Hochzeitspaare und Standesämter bereiten sich auf den 18.8.18 vor.

In der Hochzeitsstadt Uetersen beispielsweise, in der sich mehrere Hunderte Paare im Jahr das Ja-Wort geben, sind die zehn Termine für den 18.8.18 seit Monaten ausgebucht, berichtet Anke Schlüter, die Leiterin des Standesamtes im Rathaus an der Wassermühlenstraße.

Uetersens Standesbeamtin Anke Schlüter: „Mindestens die doppelte Zahl an Anfragen für Trauungen am 18.8.18“s
Uetersens Standesbeamtin Anke Schlüter: „Mindestens die doppelte Zahl an Anfragen für Trauungen am 18.8.18“s © Fabian Schindler | Fabian Schindler

„Wir hätten mindestens die doppelte Anzahl an Terminen vergeben können.“ Das aktuelle „magische“ Datum sei zusätzlich sehr begehrt, weil es sich um einen Sonnabend handelt. Als Trauorte stehen das Trauzimmer im Rathaus, das Restaurant „Klosterküche“ im ehemaligen Priörinnenhaus, das Café Langes Mühle und das Heimathaus im benachbarten Tornesch zur Verfügung.

In der Vergangenheit haben viele Brautpaare aus ganz Deutschland, teils sogar aus dem Ausland, den Weg zu den Uetersener Hochzeitsstätten gefunden. Die Herkunftsorte der Paare für den 18.8.18 liegen allerdings in relativer Nähe: Barmstedt, Itzehoe, Bullenkuhlen, Hamburg, Pinneberg, Neu Wulmstorf, Schenefeld und Elmshorn.

Das Standesamt Moorrege-Appen wird am besagten Sonnabend gut zu tun haben. Sieben Trauungen stehen an. Sechs werden von einer Standesbeamtin vollzogen. Eine Ehe wird vom Bürgermeister Hans-Joachim Banaschak gestiftet. „Wir bieten einmal im Monat einen Sonnabendtermin an“, sagt Standesbeamtin Meike Plehn. Der 18. August sei schnell vergriffen gewesen. Besonders beliebte Trauorte sind das Trauzimmer im Moorreger Amtshaus und die Außenstellen in Haseldorf. „Dazu gehören die historische Bandreißerkate, der umgebaute Bauernhof Deichhof sowie das Restaurant Haseldorfer Hof.“ Aber auch andere Außenstellen werden gut angenommen. Mehr als 100 Mal trauten die drei Standesbeamtinnen Paare im vergangenen Jahr. Plehn spricht von einem echten Heiratsjahr. „Ich habe den Eindruck, dass der Trend sich in diesem Jahr fortsetzen wird“, so Plehn, die seit zwei Jahren Standesbeamtin ist.

Für romantische Hochzeitsfotos bietet sich in Uetersen die Hochzeitsinsel im Rosarium in unmittelbarer Nähe zum Standesamt an
Für romantische Hochzeitsfotos bietet sich in Uetersen die Hochzeitsinsel im Rosarium in unmittelbarer Nähe zum Standesamt an © Charlotte Klein

In Rellingen wird an ausgewählten Terminen wie dem 18. August 2018 auch am Sonnabend getraut. „Wir haben an diesem Tag drei Trauungen und sind damit ausgebucht“, sagt Petra Langer, die seit der Zusammenlegung der Standesämter Rellingen und Amt Pinnau 2008 dort als Standesbeamtin arbeitet. Trotz schöner Außentrauorte wie der Wulfsmühle in Tangstedt oder dem Goldschätzchen auf dem Peiner Hof in Prisdorf sei das Rellinger Rathaus mit seinem großen Vorplatz die Nummer eins bei den angehenden Ehepaaren. „Auch viele Hamburger, die in der Hansestadt keine Trautermine mehr bekommen haben, kommen zu uns“, sagt Langer. Der Zulauf auch von außerhalb führe zu steigenden Anmeldungen. Während sich im Jahr 2016 insgesamt 200 Mal das Ja-Wort gegeben wurde, war es ein Jahr später bereits 240 Mal. „Auch dieses Jahr wird voraussichtlich wieder ein Heiratsjahr.“ Bis einschließlich Juli seien es schon 125 Eheschließungen gewesen.

Als einziges Geburtsstandesamt im Kreis haben die drei Standesbeamten in Pinneberg mit der Registrierung von 1400 bis 1500 Geburten im Jahr alle Hände voll zu tun. Getraut wird seltener und nur wochentags. Etwa 120 Mal wurde die Ehe 2017 hier geschlossen. Nach dem Tod des leitenden Standesbeamten Christian Timm sei es personell zurzeit nicht möglich, auch Trautermine an Sonnabenden anzubieten, so Standesbeamtin Petra Domberger.

Doch nicht nur in den Standesämtern brummt es. Auch Gastronomiebetriebe profitieren von dem Andrang der Heiratswilligen. Im Wedeler Fährhaus beispielsweise, das auch als offizieller Trauort der Stadt anerkannt ist, werden in diesem Monat gleich
13 Hochzeiten veranstaltet. Am Sonnabend, 18. August, sind es sogar zwei gleichzeitig. Etwa 200 Partygäste erwartete das Gastro-Team zusätzlich zum regulären Betrieb. Viele Paare lockt dabei der Blick auf die Elbe. Für ihre Feier können sie auf freie Redner zurückgreifen oder einen der angebotenen Außentermine des Wedeler Standesamtes, meist ein Freitag im Monat, nutzen. „Das wird mehr und mehr angenommen“, berichtet Björn Kunze als Sprecher des Fährhauses.

Übrigens haben viele Paare auch den 8.8.18 als besonderen Termin auserkoren. Das nächste „magische Datum“ könnte dann der 19.9.19 sein. . .