Quickborn. Afghanen feiern Folklorefest mit Speisen, Musik, Gesang und Tanz. Ein großes Dankeschön an die Quickborner Flüchtlingshelfer.
Die meisten von ihnen sind vor zwei, drei Jahren oft allein aus dem kriegsgebeutelten Afghanistan nach Quickborn geflüchtet. Jetzt leben sie in einem fremden Land, dessen Sprache sie lernen und dessen Kultur sie anzunehmen versuchen.
Dabei haben ihnen die gut 150 Flüchtlingshelfer geholfen, die weitgehend ehrenamtlich oder hauptamtlich für die Diakonie und die Caritas arbeiten. Mit einem großen Folklore-Fest mit Musik, Tanz, Gesang und einheimischen Gerichten, die sie selbst zubereitet haben, haben sich jetzt die mehr als 100 afghanischen Flüchtlinge bei den Quickbornern bedankt.
Dazu luden sie in den Gemeindesaal der katholischen St. Marienkirche ein, wo sich ohnehin seit Jahren ein Flüchtlings-Café als regelmäßiger Treffpunkt für alle etwa 250 geflüchteten Menschen etabliert hat, die in Quickborn herzlich aufgenommen wurden. Nun wollten sie einmal Gastgeber für ihre neuen deutschen Freunde sein, erklärte der erst 18 Jahre alte Atanllah
Haschenkhel, der zurzeit eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner macht. „Wir leben gut und vor allem sicher hier in Quickborn“, sagt Jamal Amini (24), der vor zweieinhalb Jahren nach Quickborn kam.
Von Menschen und Kultur in Deutschland beeindruckt
Die Menschen und die Kultur in Deutschland beeindruckten ihn sehr, sagt der junge Mann, der zurzeit noch Deutsch lernt. Auch Aligan Khoshhal (26) betont, wie lebenswichtig es für ihn und seine Familie sei, hier in einem friedlichen Land zu leben. „Wenn du in meinem Heimatland draußen bist, weißt du nicht, ob du sicher wieder nach Hause kommst“, sagt der junge Afghane, der zurzeit eine Ausbildung zum Elektriker macht. „Hier in Deutschland kannst du noch nachts um 3 Uhr unterwegs sein, ohne dass dir etwas passiert“, beschreibt er die wichtigsten Unterschiede zu seinem Heimatland.
„Die Menschen hier sind so hilfsbereit zu uns“, sagt Gharibijar Zabiullah (21), der bereits einen festen Job als Veranstaltungstechniker in den Hamburger Messehallen gefunden hat. Auch wenn ihm als Afghane das Lernen der deutschen Sprache nicht allzu leicht falle.
Andja Zdravac-Vojnovic, die die Flüchtlingshilfe für die Caritas in Quickborn leitet, zeigte sich freudig überrascht über „dieses schöne Signal“ der geflüchteten Afghanen an die vielen ehren- und hauptamtlichen Flüchtlingshelfer und die Stadt Quickborn. Nur so könne das gemeinsame Ziel gelingen, diese oft jungen Menschen in unsere Kultur und Gesellschaft zu integrieren, sagt die Frau, die selbst im Zuge des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien Anfang der 1990er-Jahre nach Deutschland emigriert ist und sich seitdem in der Migrationshilfe engagiert. Die Afghanen seien dazu bereit, ob Frau oder Mann. Afghanische Frauen hätten sich schon immer in der Öffentlichkeit gezeigt.
Zudem planten die Geflüchteten sogar, einen Verein zu gründen, kündigt Andja Zdravac-Vojnovic an. Das sei „ein Schritt in die richtige Richtung“ auf dem Weg in die Integration. Denn nirgendwo sonst auf der Welt sei das Vereinsleben wohl so perfektioniert wie in Deutschland.