Helgoland/Hamburg. Der Verein Jordsand zählt jedes Jahr Dutzende von Basstölpeln und anderen Vögeln, die sich in Plastikfasern verheddern und verenden.
Basstölpel, Trottellummen und Dreizehenmöwen auf Helgoland sammeln Reste von Plastikfasern, um daraus Nester zu bauen. "Wahrscheinlich verwechseln sie den Kunststoff mit Seetang", sagt der Ornithologe Elmar Ballstaedt vom Verein Jordsand. Bei einer Untersuchung stellten er und sein Team fest, dass in sieben untersuchten Nestern von Basstölpeln insgesamt zehn Kilogramm Plastik verarbeitet waren. Darunter war sehr viel Polyethylen, das für Verpackungen und Plastiktüten, aber auch in der Fischerei benutzt wird. Man nehme an, dass es in der Nordsee kleine Plastikstrudel gebe, ähnlich den Strudeln im Pazifik, die jedoch riesige Ausmaße haben, erklärt Ballstaedt.
Die aktuelle Ausgabe von National Geographic bringt auf rund 40 Seiten eindringliche Geschichten zum Thema Plastik. Der Kunststoff hat die Zivilisation voran gebracht, ist aber auch zu einem Riesenproblem geworden. National Geographic beleuchtet die Bedrohung von Mikroplastik für die Gesundheit, gibt Einblick in den aktuellen Forschungsstand und stellt Lösungsansätze vor, vom Recycling bis hin zu alternativen abbaubaren Stoffen (Heft 6/2018).