Pinneberg. Sinnbild für Sanierungsstau: Projekt an Pinneberger THS dauerte sechs Jahre. Gymnasium bleibt Baustelle

Die Lehrerparkplatz ist nicht mehr als eine Schotterpiste, vor dem Haupteingang türmt sich meterhoch der Sand. Die Theodor-Heuss-Schule (THS) in Pinneberg ist und bleibt eine Dauerbaustelle. Doch ein Bereich, der jahrelang für Negativschlagzeilen sorgte, ist seit Montag fertig – sehr zur Freude von Schülern und Lehrern. Es handelt sich um den Innenhof des Gymnasiums, dessen Vollendung mehr als sechs Jahre in Anspruch nahm.

Vier Sitzpyramiden, acht Höckerbänke, zwei Freiluftklassenzimmer und vier neue Bäume und Staudenbeete zieren die 1200 Quadratmeter große Fläche, um deren Neugestaltung so lange gerungen wurde und die jahrelang nicht betreten werden durfte. 370.000 Euro hat die Stadt investiert. „Es ist ein lang gehegter Traum der Schüler, der endlich erfüllt werden kann“, sagte Bürgermeisterin Urte Steinberg. Und selbst der sonst so kritische Schulleiter Matthias Beimel bescheinigte der Verwaltung, „über Jahre hinweg Schwerstarbeit geleistet zu haben“. Beimel: „Wir mussten über viele Jahre geduldig sein, aber es hat sich gelohnt.“

Schiefgegangen ist vieles. Als großes Problem erwies sich die Fassade, die den Schulhof umgibt. Die Stadt wollte den tristen Waschbeton gegen moderne Farben und viel Glas austauschen. Doch dann stellte sich heraus, dass es keine Bestandsstatik für das Gebäude gab. „Wir mussten als Folge eine komplett neue Statik erstellen lassen“, sagt Christoph Espelage vom Kommunalen Servicebetrieb Pinneberg (KSP). Das habe sich als sehr zeitaufwendig erwiesen. Auch die Sanierung der Fassade verzögerte sich mehrfach.

Bauarbeiter stießen auf schwierige Bedingungen

Das Konzept für die Umgestaltung des Innenhofs lag seit 2015 vor. Es wurde von der Ratsversammlung am 17. März 2016 abgesegnet. Dass die Umsetzung dann nochmals mehr als zwei Jahre dauerte, lag unter anderem an den schwierigen Bedingungen. Der Innenhof ist nur über einen 2,20 Meter hohen und 2,50 Meter breiten Durchgang erreichbar. Zudem ist der Bereich unterkellert, sodass nur kleines Gerät eingesetzt werden konnte, das über eine spezielle Überfahrt aus Stahlträgern und Holzbohlen in den Innenhof geschafft werden musste.

„Die lange Zeit der Bauarbeiten hat die Schulgemeinschaft belastet“, sagte Frauke Runden, Elternbeiratsvorsitzende und Sprecherin der Schulallianz, die sich für optimale Lernbedingungen an allen Schulen der Stadt einsetzt. Es habe nicht nur optische, sondern auch psychologische Beeinträchtigungen gegeben. Jetzt könne der Innenhof endlich wieder als Ort der Kommunikation und des Zusammentreffens der Schüler in den Pausen dienen. „Diese Fertigstellung macht Mut für die weiteren Aufgaben“, so die Elternvertreterin. Welche dies sind, machte Schülervertreterin Anna Felten (17) deutlich. „Wir hoffen, dass es jetzt auch beim Außenhof und beim Oberstufentrakt vorangeht.“ Der Innenhof werde gut angenommen. „Gerade bei diesem Wetter ist die Hälfte der Schule in der Pause hier draußen.“

Bürgermeisterin Steinberg indes ist optimistisch, dass aus der Dauerbaustelle schon bald „ein durchsaniertes Schmuckstück“ werden kann. Die Sanierung des Oberstufentraktes sei in vollem Gange. Steinberg: „Unser Ziel ist es, diese Maßnahme noch in diesem Jahr abzuschließen.“

„Als Nächstes folgt der Außenhof“, so Steinberg weiter. Die politischen Beschlüsse dazu seien erfolgt, das Geld stehe bereit, die Ausschreibung laufe. „Wir haben das Ziel, noch 2018 anzufangen“, so die Verwaltungschefin weiter. Als letzter Schritt seien die Herrichtung des Lehrerparkplatzes und der Bau eines neuen Vordachs im Eingangsbereich an der Reihe. Dafür laufe derzeit die Planung.

Schulleiter Beimel hat, was das Ende der Dauerbaustelle an seiner Schule angeht, einen Wunsch: „Nächstes Jahr wird die Theodor-Heuss-Schule 50 Jahre alt. Wir wollen den Geburtstag im August mit einem großen Fest feiern. Es wäre natürlich schön, wenn die Bauarbeiter bis dahin fertig sind.“