Kreis Pinneberg. Bei einem Netzwerktreffen in Elmshorn wird deutlich: Ungeklärte Finanzierung ist einer der ganz großen Knackpunkte.
Die Arbeit von Integrationslotsen in Sportvereinen muss finanziell gesichert sein und ausgeweitet werden: Das ist das Ergebnis des ersten Netzwerktreffens „Sport integriert“ im Kreishaus in Elmshorn, zu dem Integrationslotsen aus Sportvereinen und Koordinatoren der Flüchtlingshilfe eingeladen waren.
Olaf Bastian, Vorstandsmitglied des Landesportverbands, sagte: „Eine gesicherte Finanzierung ist unverzichtbar. Integration darf nicht nach Kassenlage erfolgen, sondern ist eine Pflicht-
aufgabe, genauso wie Sport.“ Und an
die Kommunen gerichtet ergänzte er:
„Integration ist eine Querschnittsaufgabe auf allen Ebenen, der Schwerpunkt liegt vor Ort in der Gemeinde.“
Sönke-Peter Hansen, Vorsitzender des Kreissportverbands (KSV) Pinneberg, pflichtete dem bei: „Die Städte und Gemeinden sind der Raum für das Heimischwerden von Menschen.“ Und der Sport – wenn auch nicht nur der Sport – bringe Menschen zusammen.
Pinnebergs Landrat Oliver Stolz forderte die Anwesenden auf, mit ihrer Arbeit präsenter zu werden: „Gehen Sie ruhig auf Ihre Bürgermeister und Fachämter zu. Die Kommunen bekommen Geld für die Integration, und man darf erwarten, dass sich sowohl die Lokalpolitik als auch die örtliche Verwaltung zuständig fühlt.“ Im Hauptausschuss des Kreises Pinneberg am 23. Mai werde über einen Antrag beraten, die Integrationslotsen in den Vereinen weiter zu fördern.
Mangel in Uetersen, Tornesch, Quickborn und Barmstedt
Karsten Tiedemann, Geschäftsführer des KSV, begrüßte, dass der Kreis Pinneberg in seinem „Handlungskonzept Integration“ die „Notwendigkeit einer langfristig planbaren Finanzierung von Integrationslotsen und niedrigschwelligen Integrationsangeboten“ eigens festgeschrieben hat. Er wünsche sich eine Ausweitung des Projekts mindestens auf alle größeren Vereine: „Es fehlen noch Integrationslotsen in Uetersen, Tornesch, Quickborn und Barmstedt.“ Auch er sprach die Finanzierung an: „Wenn für Vereine nicht klar ist, ob und wie es am Jahresende weitergeht, dann bekommen sie Probleme. Hier brauchen wir eine klare Sicherstellung“.
Die Idee, Integrationslotsen im Sport zu beschäftigen und auszubilden, war im Jahr 2016 beim Landessportverband entstanden. Ursprünglich sollten die Lotsen bei den Kreisportverbänden angebunden sein. Der KSV Pinneberg ging jedoch einen anderen Weg, rief
seine Vereine auf, und die handelten. Aktuell gibt es im Kreis acht Lotsen.
Parallel dazu arbeiteten 2016/2017 unter der Leitung der Stabsstelle Integration der Kreisverwaltung sieben Teams an der Erstellung eines Aktionsbündnisses für Neuzugewanderte. Auch der KSV mit Geschäftsführer Karsten Tiedemann und die zwei Lotsen Petra Kärgel und Mehmet Karakavak wirkten dabei in etlichen Workshops mit.
Mit dabei waren auch Koordinatoren in der Flüchtlingshilfe. Mit dem Treffen beim Kreis wurden nun alle die Akteure erstmals zusammengeführt.