Pinneberg. Drosteipreis für Bass-Bariton Yorck Felix Speer aus Westerhorn. Förderpreis für Violinist Oliver Rau aus Kummerfeld

Die Kulturpreise des Kreises Pinneberg gehen erstmals seit sechs Jahren wieder an die Sparte Musik. So wird der Bass-Bariton Yorck Felix Speer (48) aus Westerhorn mit dem mit 5000 Euro dotierten Drosteipreis geehrt. Der 23 Jahre junge Violinist Oliver Rau aus Kummerfeld erhält den Jugendförderpreis, der mit einem Preisgeld von 2500 Euro versehen ist. Die Jury habe sich aus 14 Vorschlägen für die beiden entschieden, sagte Vorsitzende Stefanie Fricke, Leiterin des Kulturzentrums Landdrostei. Die offizielle Preisvergabe wird am Sonntag, 4. November, um
11 Uhr in der Drostei vorgenommen.

Mit dem ausgebildeten Sänger Speer werde ein „musikalisches Schwergewicht“ mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, sagte Kerstin Seyfert, Vorsitzende des Kreiskulturausschusses. „Ich bin stolz darauf, dass wir so renommierte Künstler im Kreis Pinneberg haben.“

Die Auftrittsorte und Auszeichnungen des „Meistersängers“ Speer ließen sich kaum aufzählen, sagte Seyfert. So habe er in seiner Karriere schon an Konzertstätten und Opernhäusern in aller Welt gesungen, etwa in Paris, Amsterdam, St. Petersburg, Barcelona und Sao Paulo sowie an der Alten Oper in Frankfurt und der Semper-Oper in Dresden. Ob als Bartolo in der „Hochzeit des Figaro“ oder als Sarastro in „Die Zauberflöte“ (beide von Mozart), König Marke in „Tristan und Isolde“ oder Zweter im „Tannhäuser“ (beide Wagner) – Speer wisse sein Publikum mit seiner tollen Stimme zu begeistern, so Seyfert. Aktuell gehört er dem Ensemble des Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals an und wird am 19. August in der Musik- und Kongresshalle in Lübeck Szenen aus Goethes Faust singen, die der Schauspieler Klaus Maria Brandauer vorstellt.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, sagte Speer. Als jemand, der seit Kindheitstagen sein ganzes Leben im Kreis Pinneberg verbracht hat und hier immer noch wohnt, mache ihn diese Auszeichnung stolz. Bereits als Schüler der Elmshorner Bismarckschule habe seine damalige Band Monroes den John-Lennon-Förderpreis eines Radiosenders erhalten. „Meine künstlerische Entwicklung reicht also von der Pop-Musik bis zur Klassik.“

Für den Jugendförderpreis, der dieses Jahr erstmals verliehen wird, habe sich der Violinist Oliver Rau geradezu aufgedrängt, sagte Stefanie Fricke. So sei das Kummerfelder Talent mehrfach Bundessieger im Wettbewerb „Jugend musiziert“ geworden und bereits mit
15 Jahren als Jungstudent von der Hamburger Hochschule für Musik und Theater aufgenommen worden. Außer der Geige spielt Rau auch noch Piano, an dem er ebenfalls bundesweit Preise einheimsen konnte.

Der Kreiskulturpreis, seit 2017 in Drosteipreis umbenannt, ging bereits an 58 bildende Künstler, Musiker, Schriftsteller und Musikgruppen.