Tornesch. Sabine Kählert erhält mit 47,2 Prozent die meisten Stimmen. Bernhard Janz kommt auf 37,7 Prozent. 15,1 Prozent für Maike Münster

Die Bürger in Tornesch müssen noch einmal an die Wahlurne gehen. Bei der Bürgermeisterwahl hat am Sonntagabend keiner der Kandidaten mit mindestens 50 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit im ersten Wahldurchgang erzielt.

Torneschs parteiloser Amtsleiterin Sabine Kählert, die mit 47,2 Prozent (Wahlbeteiligung: 55,2 Prozent) die meisten Stimmen bei der Bürgermeisterwahl auf sich vereint hat, fehlen nach dem Auszählen der 13 Wahlkreise nur 2,9 Prozent, um über die entscheidende 50-Prozent-Marke zu kommen.

Kählert zeigt sich trotz der „paar fehlenden Prozente“ dennoch sichtlich zufrieden. „Ich freue mich über die vielen Bürger, die für mich gestimmt haben und danke allen Wählern“, sagte Kählert. Es sei nach dem Endergebnis aber klar, nun müsse nochmals hart gearbeitet werden, um die 50 Prozent im zweiten Anlauf zu knacken. „Ich hätte meinem Team die zusätzliche Arbeit gerne erspart, es hilft aber nichts. Es wird viel Öffentlichkeitsarbeit nötig sein, um die notwendigen Stimmen zu erzielen“, sagte sie. Sie will nun nochmals Gespräche mit Bürgern führen, auch kritische Fragen dabei ausdiskutieren.

Den erneuten Schritt in die Öffentlichkeit, den will CDU-Gegenkandidat Bernhard Janz, der 37,7 Prozent der Stimmen erhalten hat, ebenfalls nun in Angriff nehmen.

„Jetzt heißt es natürlich Türklinken putzen,“ sagt Janz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Der bisherige Wahlkampf sei für ihn als „Neuling“ anstrengend und lehrreich gewesen, diese Erfahrung wolle er nun im Kampf um Prozente nutzen. Dass es im ersten Wahlgang nur 37,7 Prozent der Stimmen für ihn gegeben hat, wurmt Janz
etwas. Er habe insgeheim mit mehr als 40 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gehofft, gibt er zu. Dennoch sei er insgesamt mit dem Ergebnis und dem Verlauf des Wahlkampfes „im Großen und Ganzen recht zufrieden“.

Die Stichwahl, bei der der CDU-Politiker gegen Kählert am 27. Mai antreten wird, die werde auf alle Fälle spannend, urteilen sowohl Kählert als auch Janz. Denn beide werden nun jene Wähler für sich überzeugen müssen, die die dritte Kandidatin, Maike Münster, im ersten Wahlgang für sich gesammelt hatte. Die parteilose Glückstädterin konnte 15,1 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen und damit mehr als von vielen Politikern in Tornesch im Vorfeld prognostiziert. Völlig unklar ist, wie viele Prozentpunkte aus dem Münster-Topf an welchen Kandidaten gehen könnten. Dass die Wahl zur Hänge­partie geworden ist, darüber freut sich Münster.

„Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, sagt sie nach Bekanntwerden des Endergebnisses. Dass es eine Stichwahl geben werde, sei sehr spannend. Eine Wahlempfehlung an Kählert oder Janz wolle sie an ihre Wähler nicht geben. „Die Wähler in Tornesch sollten für sich schauen, was für die Stadt am besten ist“, urteilt sie. Jeder Bürger solle sein eigenes Fazit ziehen.

Für sie selbst als Polit-Newcomerin sei die Kandidatur ein Gewinn gewesen. Sie habe vieles Positives mitnehmen können, viel gelernt. Ein Ende ihrer Ambitionen stelle die Wahlniederlage für sie nicht dar. Im Gegenteil, sie wolle weiter den Blick auf Tornesch und auf die kommunalpolitische Arbeit werfen.

Der Termin für die Stichwahl steht bereits fest, sie soll am Sonntag, 27. Mai, stattfinden.