Pinneberg. Weil der Mann keine Sendung erwartete und der Absender unleserlich war, alarmierte er die Polizei. Die kam mit einem Großaufgebot.

„USBV“ lautet einer dieser Alarmierungscodes, die geeignet sind, innerhalb kürzester Zeit ein Großaufgebot an Polizisten, Feuerwehrleuten und Rettungssanitätern zusammenzuziehen, die alle von einem ausgehen: vom Schlimmsten. Das ist am Sonnabendabend in Pinneberg geschehen.

„USBV“, diese Abkürzung steht in der Sprache der Polizisten für „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“. Gemeint sind damit Sprengfallen, Briefbomben, Paketbomben, Autobomben.

Vorsichtshalber benachrichtigte der Mann die Polizei

Was war geschehen? Ein Bürger aus der Friedrich-Ebert-Straße hatte sich bei der Polizei gemeldet. Er hatte ein Paket bekommen, obwohl er gar keine Sendung erwartete. Was ihn besonders stutzig machte: Name und Anschrift des Absenders waren in völlig unleserlicher Schrift gehalten. Der Pinneberger erinnerte sich an spektakuläre Giftanschläge mit Paketen in den vergangenen Jahren. Gibt es jemanden, der ihm nach dem Leben trachtete? Vorsichtshalber benachrichtigte er die Polizei.

Mit dem Notruf an die Polizeibeamten setzt sich eine Kette weiterer Alarmierungen in Gang. Wie ein Schweizer Uhrwerk griffen die Räder der Sicherheits- und Rettungskräfte ineinander.

Kampfmittelräumdienst findet nichts Gefährliches

So wurden mehreren Rettungswagen alarmiert. Gleich zwei Züge der Pinneberger Feuerwehr kamen zum Einsatz. Eine Gruppe fuhr zum vermeintlichen Tatort, die zweite richtete zusammen mit Rettungskräften an der Hauptfeuerwache einen „Bereitstellungsraum“ ein. Dies ist eine im Katastrophenschutz übliche Arbeit, um im Ernstfall zusätzlich benötigte Kräfte schnell zum Einsatzort führen zu können.

Um den Inhalt des ominösen Paketes zu klären, wurde der Kampfmittelräumdienst alarmiert. Nur seine Mitarbeiter dürfen sich um möglicherweise giftige oder explosive Stoffe kümmern. Die gingen also ans Werk. Und staunten nicht schlecht, als sie das Paket geöffnet hatten. Statt „USBV“ enthielt es nur Werbeprospekte.