Pinneberg. Ein Elternbrief der Grundschule Waldenau sorgt für Wirbel in Pinneberg. Laut Polizei hat sich der Verdacht aber nicht bestätigt.

In einem Elternbrief hat die Schulleiterin der Grundschule Waldenau in Pinneberg Eltern vor einem Mitschnacker gewarnt. Doch was danach passiert ist, damit hat Kristin Nagel nicht gerechnet: Der Brief verselbstständigte sich, wurde über Facebook geteilt und verbreitet. Sie habe die Eltern informieren und für das Thema sensibilisieren wollen. Der Brief sollte beruhigen, doch er erreichte genau die gegenteilige Wirkung. „Ich wollte auf gar keinen Fall Angst schüren“, so Schulleiterin Nagel.

Dass sie in dem Brief detailliert die angeblichen Vorfälle geschildert hat, liege daran, dass die Gerüchteküche brodelte. „Unter den Eltern haben sich ganz unterschiedliche Versionen verbreitet. Als ich irgendwann von einer Version hörte, nach der zwei Mädchen tatsächlich in ein Auto gezogen worden seien, habe ich beschlossen, den Brief zu schreiben“, erklärt die Schulleiterin.

So sei zwei Jungen der Schule auf dem Heimweg ein Fahrzeug aufgefallen, in dem ein verkleideter Mann saß, der ihnen wortlos Zeichen gegeben haben soll. Sie habe falsche Verdächtigungen vermeiden wollen. Ihr Hauptanliegen war, dass die Eltern „besonnen“ mit ihren Kindern über den Vorfall sprechen.

Statt mit dem Brief für Beruhigung zu sorgen, verbreitete sich die Aufregung auch ins Zentrum von Pinneberg. Zahlreiche besorgte Eltern meldeten sich bei der Konrektorin der Helene-Lange-Schule, Sandra Teggatz. Daraufhin verfasste sie ebenfalls einen Brief an die Elternschaft. „Wir haben uns dazu nicht mit der Grundschule Waldenau ausgetauscht. Mir war es wichtig, den Eltern mitzuteilen, dass wir die Kinder für dieses Thema sensibiliseren. Gleichzeitig wollte ich die Panik eindämmen, die sich ausbreitete“, so Teggatz.

Die Pressestelle der Polizei teilte am Freitag auf Anfrage mit, dass die Kripo Pinneberg der Sache nachgegangenen sei. Befragungen hätten den Verdacht nicht bestätigen können, sagte Dirk Scheele. Einen Versuch des „Mitschnackens“ habe es nicht gegeben.