Quickborn. Die Quickborner Verwaltung will die Ulzburger Landstraße nur noch in eine Richtung führen. Die Polizei ist skeptisch.
Dass die Ulzburger Landstraße in Quickborn bald in eine Einbahnstraße umgewandelt werden soll, hat Siegfried Wölms vorige Woche aus dem Agenda-2018-Bericht im Hamburger Abendblatt erfahren – und überrascht. „Für mich ist das keine gute Lösung“, sagt der Rentner, der ganz in der Nähe in der Lornsenstraße wohnt und oft diese schnelle Verbindung über die A 7 nutzt, um in die Stadt zu fahren.
So schlägt die Verwaltung vor, den Verkehr in Quickborn-Heide künftig in einer Art Ringsystem zu führen. Die Ulzburger Landstraße soll vom Ohlmöhlenweg nur noch in Richtung Autobahn zu befahren sein. Auch über die A-7-Brücke würde es nur noch in einer, in nördlicher Richtung gehen. Dafür soll der Verkehr aus Quickborn-Heide in Richtung Innenstadt über den Kreisel in die Pascalstraße über den Schmalmoorweg und die Feldbehnstraße geführt werden.
Diese Verkehrsführung, die für ein Jahr als Modellversuch erprobt werden soll, sofern die Politik zustimmt, würde die Situation für den Fuß- und Radverkehr auf der nur 4,90 Meter breiten Brücke über die A 7 entschärfen, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss, der am 18. Januar darüber berät. Ein Verkehrsgutachten empfiehlt diese Verkehrsführung als die beste Lösung, weil sie „mit relativ geringem Kostenaufwand auch kurzfristig realisiert werden“ könnte.
Anwohner Wölms kann das nicht nachvollziehen. Die enge Einfahrt zum Schmalmoorweg sei dafür gar nicht geeignet. Auch der gepflasterte Feldweg in Richtung Feldbehnstraße müsste dafür ausgebaut werden. Wölms schlägt stattdessen vor, die A-7-Brücke auf beiden Seiten mit einer Ampel zu versehen, sodass sich keine Fahrzeuge auf der schmalen Brücke begegnen würden.
Unterstützung erhält der Anwohner von Quickborns Polizeichef Götz Nowobilski. Er sei bislang nicht in die Pläne der Verwaltung einbezogen worden, sagt er auf Nachfrage. Es bestehe aber durchaus Handlungsbedarf. „Wir haben jede Woche auf der A-7-Brücke zwei bis drei Unfälle mit Fahrzeugen, die sich den Spiegel abgefahren haben“, sagt Nowobilski. Da helfe es auch nicht, dass sie für Fahrzeuge, die breiter als zwei Meter sind, gesperrt sei.
Doch der jetzige Ausbauzustand des Schmalmoorweges sei für die favorisierte Lösung der Verwaltung nicht geeignet, urteilt der Beamte. „Der müsste erst ausgebaut werden.“ Zumal sich laut Gutachten der Verkehr im Schmalmoorweg gegenüber heute um 3700 Fahrzeuge am Tag mehr als verdoppeln würde.