Elmshorn. In Elmshorn sind nur fünf statt wie geplant 40 Flüchtlinge arbeiten gegangen. Ein Grund sei die schnelle Bearbeitung der Asylanträge.

Elmshorn war eine der ersten Städte im Kreis, die Anfang des Jahres am Bundesprojekt Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) teilnahmen. Bis zu 40 Flüchtlinge sollten die Chance erhalten, eine Arbeitsstelle anzutreten, erste Einblicke in den deutschen Arbeitsmarkt zu erhalten und Zeit und Arbeitskraft sinnvoll einzubringen – so der Plan. Allerdings konnte dieser nicht umgesetzt werden. Lediglich fünf Flüchtlinge, die sich im laufenden Asylverfahren befinden und eine gute Bleibeperspektive haben, sind derzeit über FIM für 30 Stunden in der Woche bei städtischen Unternehmen, zum Beispiel als Hausmeistergehilfe an Schulen oder beim Betriebshof, beschäftigt.

Das hat verschiedene Gründe: „Von etwa 100 Gesprächen, die wir mit Flüchtlingen geführt haben, kamen 80 Prozent der Personen aus individuellen Gründen nicht infrage, weil sie in täglichen Sprachkursen oder mit der Pflege von Angehörigen stark eingebunden waren“, sagt Ralf Behn, Leiter des Amtes für Soziales. Während die Stadtverwaltung die Antragstellung bei der Kreisverwaltung übernahm, wurde die FIM vom Bund finanziert.

Der Flüchtling erhält für die freiwillige Arbeit 80 Cent pro Stunde, der Arbeitgeber 250 Euro im Monat für Auslagen. Vielen privaten Unternehmen und Vereinen bot dies nicht ausreichend Anreiz, denn die Betreuung ist aufwendig, insbesondere wenn es an Deutschkenntnissen mangelt. Es kam nur zu sehr wenigen Übereinstimmungen.

„Ein weiterer Grund ist die schnelle Bearbeitung der Asylanträge“, so Behn, dessen Amt derzeit 240 Asylbewerber betreut. Während die Bescheide vor zwei Jahren durchschnittlich erst nach zwölf bis 15 Monaten ergingen, dauert es heute nur noch Wochen. Wer in Deutschland bleiben darf, erhält zunächst Grundsicherung beim Jobcenter und kommt für die FIM nicht mehr infrage. Trotz mäßiger Erfolge werden Behn und sein Team weiter daran arbeiten, weitere Flüchtlinge für maximal sechs Monate eine FIM-Stelle zu vermitteln. Mit etwa 80 Flüchtlingen sind Gesprächen geplant.