Wedel. Cartoonist und Kabarettist Muhsin Omurca kommt mit seinem aktuellen Programm „Kuscheltürk“ auf das Wedeler Theaterschiff „Batavia“.

Migration und Integration sind zwei der großen gesellschaftlichen Themen dieser Zeit. Dabei gehört die Einwanderung nicht erst seit dem Sommer 2015 zu Deutschland. Mehr als bewusst ist das Muhsin Omurca. Der Cartoonist und Kabarettist wurde in der Türkei geboren und schaffte im Jahr 2001 seinen Durchbruch in Deutschland mit dem Cartoon „Kanakmän“, der in der Zeitung „taz“ erstveröffentlicht wurde.

Mit seinem neuem Kabarett-Programm „Kuscheltürk“ kommt Muhsin Omurca im November nach Wedel. In diesem widmet er sich den Problemen, die Einwanderung nun einmal mit sich bringt – für die, die kommen und für die, die schon da sind.

Vorteile scheint es heutzutage zu haben, Syrer zu sein. Und so ist bald jeder einer: Vietnamesen, Kongolesen – alle wollen auf einmal Syrer sein. Und die „Integrationsindustrie“? Auf dem falschen Fuß erwischt. Hier kommen nun die Türken ins Spiel. Die haben immerhin schon 40 Jahre Integrations-Experimente auf dem Buckel – und die haben natürlich ihre Spuren hinterlassen. Die Erfahrungen der Türken, laut Omurca die ewigen Integrationsfahrschüler Deutschlands, sind in der aktuellen Situation also Gold wert. Sein Vorschlag: Integration a la IKEA.

Muhsin Omurca gilt als Vater des Migrantenkabaretts, einer Comedy-Disziplin die aktuell auch von Comedians wie Abdelkarim, Jilet Ayse oder Faisal Kawusi besetzt wird. Anders als etwa Kaya Yanar, der in seiner Sendung „Was guckst du?“ Habitus und Sprache von Migranten zum Gag macht, bezieht Omurca viel eindeutiger Position für die Interessen von Migranten.

1986 gründete Muhsin Omurca mit Sinasi Dikmen das erste deutschsprachige türkische Kabarett in Deutschland. Omurca wurde mehrfach ausgezeichnet, sowohl in der Türkei als auch in Deutschland. Für sein erstes Soloprogramm „Tagebuch eines Skinheads in Istanbul“ erhielt er den Deutschen Kabarett Sonderpreis und führte gleichzeitig ein Cartoon-Kabarett in Deutschland ein. Seitdem gehören die selbstgezeichneten Cartoons fest zu seinen Live-Programmen.