Quickborn. Pfarrer Wolfgang Guttmann von der katholischen St. Marien-Gemeinde in Quickborn geht nach 22 Jahren in Ruhestand.

Die katholische Kirchengemeinde St. Marien in Quickborn verliert ihren letzten Geistlichen. Pfarrer Wolfgang Guttmann geht am kommenden Sonntag nach 22 Jahren Dienstzeit einen Tag nach seinem 70. Geburtstag in Ruhestand. Die 2100 Mitglieder zählende Gemeinde verabschiedet sich von ihrem beliebten Seelsorger am 5. November im Rahmen des Festhochamtes, das um 9.30 Uhr in der Kirche am Kurzen Kamp beginnt.

„Es war hier eine sehr erfüllte Zeit“, sagt Wolfgang Guttmann über sein Wirken in der lebendigen Gemeinde, in der sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren. So konnte der Geistliche maßgeblich den Neubau der Kirche im Jahr 2000 in die Wege leiten, die 4,8 Millionen Mark gekostet hat und 400 Gläubigen Platz bietet. Es war einer von lediglich vier Kirchenneubauten im Erzbistum Hamburg in den zurückliegenden Jahrzehnten.

Auch mit ungewöhnlichen Aktionen wie der Tiersegnung und dem alljährlichen Ausländerfest mit Tausenden von Besuchern sorgte Guttmann für Aufsehen. Er selbst hatte zunächst Bankkaufmann gelernt, bevor er mit 25 Jahren noch mal Theologie studierte.

Die Verkündung der göttlichen Botschaft von Nächstenliebe, Güte und Fürsorge sei für ihn immer noch „der schönste Beruf“, auch wenn es der katholischen Kirche aktuell an Priestern fehle. Was er für ein vorübergehendes Problem hält. „Die Kirche hat 2000 Jahre überstanden. Sie wird auch diese Durststrecke überstehen“, ist Guttmann überzeugt.

Der Priestermangel ist aber auch der Grund dafür, dass die St. Mariengemeinde im nächsten Jahr mit den anderen katholischen Gemeinden in Elmshorn, Pinneberg, Wedel, Uetersen und Halstenbek zu einem gemeinsamen „pastoralen Raum“ mit nur noch einem Pfarrer zusammengeschlossen wird. Dies wird Pfarrer Stefan Langer aus Elmshorn sein. Bis dahin werde Georg Bergner die Gemeinde Quickborn als Pfarradministrator leiten.

Guttmann will sich aber noch nicht ganz aus der geistlichen Arbeit zurückziehen. So werde er jetzt der Einladung eines Klosters folgen, um dort ein Sabbatjahr einzulegen.