Tornesch. Aktivisten der BI Starke Schiene kämpfen weiter für das dritte Gleis. Treffen mit dem Verkehrsminister ist geplant.

Anfang Januar soll das bei einer Schweizer Firma in Auftrag gegebene Gutachten zur Untersuchung des Bahnknotenpunktes Hamburg laut Erhard Wasmann, dem Sprecher der BI Starke Schiene, vorliegen. „Dann wird sich zeigen, ob das dritte Bahngleis zwischen Elmshorn und Hamburg kommen wird oder nicht.“

Wasmann und Gisela Hüllmann, Initiatorin der BI, hoffen auf ein für die Region positives Signal. Die Notwendigkeit des dritten Gleises sei eigentlich unstrittig, obgleich die Maßnahme im derzeitigen Bundesverkehrswegeplan zunächst keine Berücksichtigung erhalten habe. Sollte das Gutachten den Bau der zusätzlichen Trasse empfehlen, kann die BI bei ihrem Werben für das Projekt in Berlin nach Aussage von Wasmann auf Rückendeckung von Bernhard Wewers, dem Chef der schleswig-holsteinischen Nah.SH Verkehrsbetriebe, rechnen. „Was jetzt an Schienenkapazitäten vorhanden ist, wird auch von der Nah.SH als zu wenig angesehen, wenn die S-Bahn kommt“, sagt Wasmann.

Mit Wewers will die BI unter anderem deshalb im November konferieren. „Es geht aber auch darum, weitere Zughaltemöglichkeiten für Tornesch zu erörtern“, sagt Hüllmann. In den Nebenzeiten des Bahnverkehrs sei dafür noch Potenzial vorhanden.

Weiterhin will die Bürgerinitiative ein Gespräch mit der Deutschen Bahn führen, um zu erreichen, dass in Tornesch wieder ein überregionaler Fahrkartenautomat zur Verfügung steht. „Dass Bahnreisende, die in Tornesch einsteigen, in Elmshorn oder Pinneberg aussteigen müssen, um überregionale Tickets zu lösen, das ist unglücklich“, sagt Hüllmann. Auch mit dem neuen Verkehrsminister Bernd Buchholz will sich die BI treffen, und zwar Anfang November. „Ziel ist, dass wir uns erst einmal gegenseitig kennenlernen“, sagt Hüllmann. Die BI werde aber ihren Forderungskatalog in die Gespräche mit einbringen, um auszuloten, wo die Landesregierung hinsichtlich einer Ausweitung des Schienenpersonennahverkehrs steht. Hüllmann hofft auf ein konstruktives Gespräch und Unterstützung vom Land gegenüber dem Bund.

Tornescher Bäcker Pein unterstützt die BI

Ein positives Fazit zieht Hüllmann von der Aktion am 4. September, als der 7.20 Uhr „Hüllmann-Express“ nach längerer Abstinenz wieder in Tornesch begrüßt werden konnte. Die Rückmeldung von Politikern wie Roland Krügel, Andrea Hansen, Barbara Ostmeier und auch von Nah.SH sei sehr positiv gewesen, die Pendler seien froh über das verbesserte Zugangebot.

Der Tornescher Bäcker Olaf Pein, der 100 Kuchen für den Aktionstag gespendet hatte, beherbergt in seinem Geschäft künftig ein T-Shirt, auf dem sich Politiker und Unterstützer der BI bei der Aktion im September verewigt hatten. Für Pein ist die Unterstützung der Bürgerinitiative nur logisch. Allein ein Blick auf die morgendlichen Autostaus rund um Hamburg zeige, dass ein Ausbau des Schienenangebotes dringend notwendig sei. „Wäre ich Pendler, ich würde bei der aktuellen Verkehrslage nicht mit dem Auto nach Hamburg fahren, das ist unzumutbar.“