Schenefeld . Der deutsche Schlagerstar Jürgen Drews stellt sein neues Album im Schenefelder Stadtzentrum vor und begeistert seine Fans.

„Soll ich mir die Haare abschneiden?“ Jürgen Drews grinst. Ein kollektives „Nein“ schallt als Antwort über den Marktplatz im Schenefelder Stadtzentrum. Der Schlagerstar ohne seine Mähne – für seine Fans undenkbar. Beats dröhnen aus den Boxen, das Playback läuft. Sein Jackett hat er längst ausgezogen. Als Drews sein Hemd aufknöpft, sind vereinzelt Jubelschreie zu hören. „Ich bin der König von Mallorca“, singt er und schwingt mit der Hüfte. Die Menge klatscht im Takt mit. Jürgen Drews hat alles im Griff.

Der Schlagermusiker war am Sonnabend für einen Promo-Auftritt im Schenefelder Stadtzentrum. Eines von 23 Konzerten in zwei Wochen, um für sein neues Album „Drews feat. Drews“ zu werben. Erst wenige Tage vorher stand fest, dass er in den Kreis Pinneberg kommen würde. „Sonst hätten wir viel mehr Werbung für das Konzert gemacht“, sagt Anne Bahr, Marketingleiterin der Werbegemeinschaft des Stadtzentrums. Sie verbreitete die Nachricht über den Auftritt in den sozialen Medien – mit großem Erfolg. „Es war gigantisch. Der Auftritt hat alles übertroffen, was wir erwartet haben. Jürgen Drews hat über eine Stunde gespielt und hier richtig Party gemacht“, sagt Bahr nach der Veranstaltung.

Etwa 800 Besucher seien dort gewesen, schätzt sie. Zum Vergleich: Als Schlagersänger Bernhard Brink vor Kurzem zu Besuch war, kamen etwa 400 bis 500 Besucher. „Jürgen Drews ist und bleibt eben der König von Mallorca“, sagt Bahr.

Nach Schätzungen der Werbegemeinschaft kamen etwa 800 Besucher, um den Auftritt im Stadtzentrum in Schenefeld zu sehen
Nach Schätzungen der Werbegemeinschaft kamen etwa 800 Besucher, um den Auftritt im Stadtzentrum in Schenefeld zu sehen © HA | Mirjam Rüscher

Schon eine Stunde bevor es losgeht, füllt sich das Center langsam. Auf dem Marktplatz bildet sich eine Menschentraube vor der Bühne. Oben auf der Balustrade versammeln sich die Zaungäste. Einer von ihnen ist Manfred Kleiß. Er reiste mit seiner Freundin extra aus Buxtehude an. „Wir haben Jürgen Drews schon öfter gesehen, das ist etwas anderes als aus der Konserve“, so der 61-Jährige. Er sei zwar kein Riesenfan, aber wenn man ihn schon mal live sehen könne...

Als Fans wollen sich auch Renate Guse und Karin Goldschmidt nicht outen. „Aber wir mögen die Musik, sie macht Spaß. Außerdem ist das eben unsere Zeit. Immerhin sind wir genauso alt wie Jürgen Drews“, so die beiden 72-Jährigen.

Wer auf eine Autogrammstunde gehofft hatte, wurde enttäuscht. Um eine Unterschrift von Jürgen Drews zu ergattern, mussten Besucher sich das Album für 15 Euro kaufen. Die Stimmung drückte das nicht. Als Drews mit wenigen Minuten Verspätung in Anzug und mit pinkfarbenen Turnschuhen auf die Bühne sprang und anfing „Ein Bett im Kornfeld“ zu schmettern, ist der Applaus groß.

Smartphones und Kameras werden gezückt und von der ersten bis zur letzten Minute wird geknipst, was das Zeug hält. Immerhin kommen die Zuschauer dem Schlagerstar ganz nah, es gibt keine Absperrung, keinen Zaun, die erste Reihe steht direkt vor dem Sänger. Yvonne Fisahn steht vorn in der Menge und jubelt Drews zu. Auch sie sei kein Fan, aber „er sieht wirklich gut aus für sein Alter“.

Auf das Alter und sein Aussehen kommt auch Drews immer wieder zurück. Zwischen den Songs, die er zum Playback mitsingt, geht es um seine Haare (gefärbt), Botox („Nein, ich bleibe lieber wie ich bin“) und um seine Frau („In Beziehungen geht es um Respekt“). Von Anfang bis Ende eine inszenierte Show. Wie das geht, weiß er.