Wedel. Sanierung stockt. Rissener Straße wird Anfang November vorerst freigegeben.

Die Sanierung der Bundesstraße 431 in Wedel direkt an der Landesgrenze zu Hamburg ist ins Stocken geraten. Was erst mal nach einer schlechten Nachricht klingt, dürfte Autofahrer und auch die Gewerbetreibenden an der Strecke erfreuen: Deutlich früher als geplant wird ein 400 Meter langer Abschnitt, der zurzeit nur in Richtung Westen befahrbar ist, wieder komplett für den Verkehr freigegeben – zumindest vorübergehend.

In einer Mitteilung aus der Feder des neuen Stadtsprechers Sven Kamin heißt es, die Winterpause werde vorverlegt. Die Rissener Straße, wie die B 431 an dieser Stelle heißt, werde ab Anfang November wieder in beiden Richtungen geöffnet, einen Monat früher als ursprünglich geplant. Autofahrer, die in Richtung Hamburg unterwegs sind, müssen zurzeit Umwege in Kauf nehmen. Der Schwerlastverkehr auf der täglich von durchschnittlich 20.000 Wagen befahrenen Strecke wird gar großräumig über den Ortsteil Schulau und den Tinsdaler Weg umgeleitet.

„Das im November beginnende Weihnachtsgeschäft kann auf diese Weise wie üblich ablaufen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Und: Die ansässigen Gewerbetreibenden zeigten sich mit der Umplanung zufrieden.

Neue Deponieverordnunghat Arbeiten ausgebremst

Das ist allerdings nicht der wahre Grund für den neuen Terminplan. Vielmehr seien veränderte Deponieverordnungen, die zum Zeitpunkt der ursprünglichen Planung und Ausschreibung noch ein anderes Verfahren bei der Entsorgung des alten Fahrbahnbelags vorgesehen hätten, die Ursache. So sah sich die Stadt Wedel gezwungen, ein unabhängiges Baustofflabor zu beauftragen und den genauen Wert der Pechbelastung des alten Asphalts feststellen zu lassen. Das hatte zu einem zwischenzeitlichen Baustopp geführt. Dadurch werde die südliche Fahrbahn nicht mehr, wie ursprünglich geplant, zum 30. November fertig.

Um die Haltbarkeit der Straße über die Wintermonate nicht zu beeinträchtigen, wird die sogenannte Binderschicht – es ist die Schicht unter dem eigentlichen Fahrbahnbelag – nun zwei Zentimeter dicker als notwendig aufgetragen. Die nördliche Fahrbahnhälfte wird für den Winterbetrieb im aktuellen, ursprünglichen Zustand belassen.

Sofern es das Wetter zulässt, geht es schon Mitte Februar statt Anfang April weiter auf der Baustelle. Dann wird es wieder eine Einbahnstraßenregelung geben. Zurzeit geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Straße wie geplant am 15. August 2018 komplett fertig ist.

Teurer soll die Straßensanierung trotz der Probleme nicht werden. Zuletzt war von etwa 2,5 Millionen Euro die Rede, den Großteil davon zahlt der Bund.