Wedel . Nach zwei Tagen beenden Feuerwehr und THW ihren Pumpeinsatz. Pegelstand ist auf 5,80 Meter gesunken, Sielklappen sind wieder geöffnet.

Es war ein langer und auch ein kräftezehrender Einsatz: 48 Stunden lang haben Feuerwehr und THW gegen die Überflutung der Wedeler Marsch gekämpft. Um 14 Uhr am Montag konnten die Helfer abrücken, nachdem die defekte Pumpe am Wedeler Sperrwerk durch eine funktionsfähige Anlage ersetzt und der Pegelstand von anfangs 6,40 Meter auf 5,80 Meter gesenkt worden war. Angesichts dieser Wasserhöhe gaben die Experten vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalparks und Meeresschutz (LKN) Entwarnung.

„Beim Stand von 5,80 Meter konnten die Sielklappen geöffnet werden, sodass die Wassermassen aus dem überfluteten Hinterland ablaufen“, erläutert Feuerwehrsprecher Dennis Renk. Da die Wettervorhersage keine starken Regenfälle mehr erwarten lasse, reiche die Leistung der vor Ort befindlichen Hochleistungspumpe mit einer Kapazität von 36.000 Litern pro Minute aus, die aufgestauten Wassermassen in die Elbe zu pumpen. Daher konnten die THW- und die Feuerwehrkräfte ihre vor Ort installierten Notfallpumpen wieder abbauen.

Am Sonnabend hatte sich die Lage am Sperrwerk an der Wedeler Deichstraße zugespitzt, nachdem die dort installierte Hochleistungspumpe ausgefallen und auch die Ersatzpumpe defekt war. Das Sperrwerk wird derzeit aufwendig saniert und ist daher gesperrt. Das Wasser aus dem Hinterland wird für diesen Zeitraum durch zwei Rohre provisorisch in die Elbe geleitet. Führt der Fluss allerdings Hochwasser, klappt das nicht. Dann muss die Pumpe nachhelfen. Ohne Pumpe jedoch staute sich das Wasser im Hinterland, sodass der Marsch die Überflutung drohte. Davon war bereits die Plantage eines Obstbauern betroffen, die kurz nach Beginn des Einsatzes unter Wasser stand.

Die Helfer hatten am Wochenende sukzessive eine Notfallpumpe nach der anderen installiert, um der Wassermassen Herr zu werden. Das Material kam aus den Kreisen Pinneberg, Steinburg und Segeberg sowie aus Hamburg. „Wir hatten in der Spitze 53 Personen von THW und Feuerwehren im Einsatz“, sagt Renk. Angesichts der Länge des Einsatzes sei das Personal mehrfach ausgetauscht worden. Die Helfer stammten überwiegend von den Feuerwehren Quickborn und Tangstedt sowie von den THW-Ortsverbänden Elmshorn und Pinneberg. Ursprünglich hatten sich die Ehrenamtlichen auf einen deutlich längeren Einsatz eingestellt. Erste Prognosen vom Wochenende gingen von einem Einsatzende am Mittwoch aus.

Dass der Pegelstand letztlich unerwartet schnell sank, ist vor allem dem Ersatz für die defekte Hochleistungspumpe zu verdanken. Dank des am Sonntagabend herbeigeschafften Geräts konnte die Pumpleistung auf insgesamt 113.000 Liter pro Minute erhöht werden. Die ursprüngliche Pumpe, die am Sonnabend um 14 Uhr ausgefallen war, wurde nach am Wochenende zur Reparatur noch Holland transportiert. Dort gelang am Montag die Reparatur. Bereits am heutigen Dienstag soll die Anlage wieder zurück nach Wedel gebracht werden, sodass sie ebenfalls vor Ort wieder zur Verfügung steht.