Wedel. Zum 350. Todestag des dichtenden Pfarrers wird in Wedel auf sein Schaffen zurückgeblickt – musikalisch und wissenschaftlich.
Johann Rist ist mit der Stadt Wedel verbunden wie kaum eine andere Persönlichkeit. Nach ihm wurde nicht nur ein Gymnasium benannt, sondern auch das Wedeler Basketball-Team SC Rist. Seit 2015 gibt es in der Stadt auch eine Johann-Rist-Gesellschaft, die von Matthias Dworzack und Arno Schöppe gegründet wurde und deren Ziel es ist, das vielfältige Werk des Wedeler Pfarrers zu pflegen. Für die Arbeit der Gesellschaft kooperieren die Mitglieder eng mit Wissenschaftlern, die zu Rist forschen.
Denn Rist, der von 1635 bis zu seinem Tod im Jahr 1667 in Wedel wirkte, war weit mehr als nur ein Geistlicher. Er gilt als Schöpfer verschiedenster dichterischer Formen und war Mitglied in mehreren Sprach- und Dichtergesellschaften. Als Krönung seines schöpferischen Werkes gründete Rist in Wedel eine eigene Sprachgesellschaft, den „Elbschwanenorden“, dessen Ziel die „Bereinigung der deutschen Sprache“ war.
Zum 350. Todestag des dichtenden Pfarrers organisiert die Rist-Gesellschaft nun ein Gesprächskonzert unter dem Titel „Lebensart und Sterbenskunst“ in der Immanuelkirche am Roland.
Nach 350 Jahren wird zu diesem Anlass „Concerto cum Aria – Letzter Schwanengesang auf den Tod von Johann Rist“ erstmals wieder aufgeführt. Dies ist ein Stück von Christoph Bernhard, das für die Beerdigung Rists komponiert wurde. Zudem erklingen Auszüge aus Johann Rists „Galathee“ von 1642, einer damals sehr erfolgreichen Sammlung barocker Liebeslyrik.
Professor aus Basel spricht
Den Gesprächsteil übernimmt der Baseler Professor Sven Grosse. Er wird Rists Konzept einer „ars moriende“, einer Sterbenskunst, in den „Himmlischen Liedern“ des Pfarrers erläutern.
Dazu soll es live gespielte Klangbeispiele geben. Beteiligt sind die Cimbrische Cantorey, das Barockorchester Ensemble Schirokko und die Solisten Jan Kobow, Tenor, Ina Siedlaczek, Sopran, Matthias Dähling, Altus, Tilman Clasen, Flöte, sowie Annabell Andreas und Julian Greis, Rezitation. Im Anschluss an das Gesprächskonzert soll es eine After-Show-Party geben.
„Lebensart und Sterbenskunst des Johann Rist“: Gesprächskonzert, Sonntag, 8. Oktober, 17 Uhr, Immanuelkirche, Küsterstraße 4, Tickets ab 20 Euro unter www.reservix.de, im Buchhaus Steyer, Bahnhofstraße 4, und an der Tageskasse (ab 16 Uhr)