Pinneberg . Janine Heuer und Ina Strutz aus der Regio Klinik der Kreisstadt belegten bei bundesweiten Wettbewerb den dritten Platz.

Ihr Ausbildungskonzept ist mittlerweile wegweisend für alle Stationen der Regio Kliniken: Janine Heuer und Ina Strutz arbeiten seit sieben Jahren gemeinsam als Pflegeanleiterinnen auf der Neurologie im Pinneberger Krankenhaus. Sie betreuen die Pflegeschüler auf ihrer Station, und um ihnen die Zeit in der Abteilung zu erleichtern und sie gut auf ihre Prüfungen vorzubereiten, haben die beiden Pflegerinnen das Konzept komplett überarbeitet.

Viele Pflegeschüler haben für die beiden abgestimmt

Für ihr Engagement wurden Janine Heuer und Ina Strutz für den Wettbewerb zu „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ nominiert. Nach dem Sieg auf Landesebene holten sie jetzt beim Bundesentscheid den dritten Platz.

Die beiden freuen sich über ihre Auszeichnung und widmen sie auch den vielen Mitarbeitern, die wie sie neue Pflegekräfte ausbilden. Viele der Pflegeschüler haben abgestimmt – für Janine Heuer und Ina Strutz ist das ein weiteres Zeichen, dass ihr Konzept funktioniert. Um die Ausbildung besser zu organisieren, haben sie Gesprächsbögen erstellt, Vor-, Zwischen- und Endgespräche eingeführt, sie haben Handouts mit Fachbegriffen erstellt und überlegt, wie sie ihre Schüler durch praktische Anleitungen noch gezielter auf Prüfungen vorbereiten können.

„Die meisten sind dankbar für die Unterstützung. Wir haben bisher nur super Rückmeldungen bekommen“, sagt Ina Strutz. Regelmäßig treffen sie sich mit den anderen Praxisanleitern aus der Klinik, um sich auszutauschen und gemeinsam weitere Verbesserungen zu erarbeiten.

Das alte Ausbildungskonzept kennt Janine Heuer aus eigener Erfahrung. Sie hat vor sieben Jahren ihr Examen am Pinneberger Regio Klinikum gemacht. Direkt danach wurde sie Mentorin, die Ausbildung zur Praxisanleiterin hat sie vor drei Jahren absolviert. „Ich erkläre gern und nehme jemanden mit“, sagt die 28-Jährige.

Das geht auch ihrer Kollegin Ina Strutz so. Die 34-Jährige kam vor elf Jahren nach Pinneberg, sie hat ihre Ausbildung am Rostocker Uni-Klinikum absolviert. „Mir ist aufgefallen, dass die Schüler hier irgendwie planlos wirkten. Als dann die Ausbildung zum Praxisanleiter angeboten wurde, dachte ich: Jetzt oder nie“, sagt Strutz.

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb ist eine Aktion des Verbandes der Privaten Krankenversicherung. Ziel ist es, die Wertschätzung der Pflege voranzutreiben. Besonders engagierte Pfleger sollen durch den Wettbewerb ausgezeichnet werden.

Bei der diesjährigen Auflage des Wettbewerbs haben 25.000 Menschen ihre Stimme abgegeben. Weitere Informationen unter www.deutschlands-pflegeprofis.de

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Beide Frauen wollten früher Kinderkrankenschwester werden. Heute können sie sich nicht mehr vorstellen, etwas anderes zu machen. „Durch die Ausbildung der neuen Pflegekräfte flammt die Begeisterung für den Job immer wieder hoch“, schwärmt Ina Strutz. Und von dieser Begeisterung wollen sie und ihre Kollegin möglichst viel an die künftigen Gesundheits- und Krankenpfleger weitergeben. „Sie sollen gut ausgebildet sein, sodass man sie auch auf die Menschheit loslassen kann“, sagt Janine Heuer und lacht.

Ihr ist aber auch klar, dass der Job nichts für jeden ist. „Die Schüler müssen etwas mitbringen. Natürlich müssen sie Blut sehen können, aber vor allem müssen sie emotional in der Lage sein, die Arbeit zu machen“, betont Heuer.

„Man erlebt einige grausame Dinge als Pfleger, das ist so“, sagt Strutz. Man dürfe es aber nicht mit nach Hause nehmen. „Wir fragen in den Gesprächen immer nach, ob es Situationen gab, mit denen die Schüler nicht zurechtgekommen sind. Da ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein“, so Heuer. Schließlich brauche es eine gehörige Portion Mut, zu erkennen, wenn der Job nicht der richtige für einen ist.

Krankenhaus ist fast wie ein zweites Zuhause

Für Janine Heuer ist das Krankenhaus fast wie ein zweites Zuhause. In dem Krankenhaus, in dem sie heute arbeitet, wurde sie als Baby geboren. Und der Arzt, der sie als Kind auf die Welt geholt hat, ist heute immer noch da.

Wenn es eines gibt, das die Frauen an ihrem Beruf stört, dann ist das der Schichtdienst. Er habe einen großen Einfluss auf den Lebensrhythmus. „Aber nach 17 Jahren in dem Beruf habe ich mich dran gewöhnt“, sagt Ina Strutz.