Kreis Pinneberg. Nach der Lösung des Fledermausproblems steht nun die Untertunnelung der Bahnstrecke bei Tornesch-Esingen wieder im Fokus der Planer.

Der Kreis Pinneberg geht davon aus, dass der Bau der Kreisstraße 22 zwischen Tornesch und Uetersen nach der Lösung der zwischenzeitlich offenen Artenschutzprobleme (wir berichteten) schneller voranschreiten wird. Im vierten Quartal dieses Jahres will die Kreisverwaltung die Gespräche mit der Deutschen Bahn wieder aufnehmen, um den Tunnelbau bei Tornesch-Esingen weiter planen zu können.

Die Tempobegrenzung auf dem Wischmöhlenweg zwischen Uetersen und Tornesch bezeichnet Jürgen Tober, Leiter des Fachbereichs Ordnungsamt beim Kreis Pinneberg, als sinnvoll. Die Tempobegrenzung sei die günstigste, am leichtesten umsetzbare und insgesamt beste Lösung für den Schutz der Fledermauspopulation, meint Tober. „Mit dieser Regelung wird der Bau der Straße auch nicht teurer. Das ist positiv“, fügt er hinzu.

Den Vorschlag von Umweltverbänden, einen stationären Blitzer auf der Strecke zu installieren, damit das Tempolimit von 50 Kilometer pro Stunde in der Zeit von 18 bis 6 Uhr eingehalten wird, habe der Kreis bereits geprüft. „Aus rechtlichen Gründen ist ein stationärer Blitzer dort nicht zulässig“, sagt Tober. Die Kreisverwaltung erwäge aber, mit den mobilen Blitzgeräten dort verstärkt Messungen durchzuführen. Ob eventuell ein sogenanntes Dialog-Display in dem betroffenen Abschnitt aufgestellt werden kann, das Autofahrern ihre Geschwindigkeit anzeigt und sie so zum langsamen Fahren anregen soll, müsse noch geprüft werden.

Mit den Ergebnissen zum Artenschutz habe der Kreis die noch offenen Aspekte so weit abgearbeitet, dass die Verwaltung die Gespräche mit der Deutschen Bahn wieder aufnehmen könne. Solange die Unterlagen nicht fertig gewesen seien, habe der Kreis von sich aus die Verhandlungen mit der Bahn ruhen lassen.

Die Bahn hat sich laut dem Fachbereichsleiter in den vergangen Monaten sehr konstruktiv hinsichtlich der Planung der Untertunnelung der Bahngleise bei Tornesch-Esingen gezeigt. Jürgen Tober geht davon aus, dass der konstruktive Dialog ab Oktober fortgesetzt werden kann. Ein festes Datum für einen Baubeginn der K 22 gibt es nach wie vor nicht.