Pinneberg . Drostei feiert ihren 250. Geburtstag mit einer Festwoche unter freiem Himmel. Motto der Feierlichkeiten: deutsch-dänische Freundschaft.

Niels Schröder will Pinneberg zum Singen bringen. Einen Abend lang soll der ganze Drosteipark zur Bühne werden, sollen Hunderte von Menschen gemeinsam singen – von aktuellen Hits bis zu Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte. Die Veranstaltung „Pinneberg singt“ mit Chorleiter Niels Schröder ist einer der Höhepunkte des Jubiläums zum 250-jährigen Bestehen der Drostei. Beim Drostei-Open-Air vom 16. bis 23. September wartet das Kulturzentrum des Kreises mit einem umfangreichen Programm auf der Bühne im Drosteipark auf.

Die Macher: Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, Drostei-Geschäftsführer Jens Bollwahn, Landrat Oliver Stolz, die künstlerische Leiterin Stefainie Fricke und Andreas Fohrmann von der Sparkasse (von links)
Die Macher: Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, Drostei-Geschäftsführer Jens Bollwahn, Landrat Oliver Stolz, die künstlerische Leiterin Stefainie Fricke und Andreas Fohrmann von der Sparkasse (von links) © HA | Mirjam Rüscher

Zum Auftakt am Sonnabend, 16. September, wird Gitte Haenning mit Band auf der Bühne stehen. Die dänische Sängerin und Schauspielerin hat ein umfangreiches Repertoire zu bieten und ist zugleich ein Verweis auf das Motto der Feierlichkeiten: deutsch-dänische Freundschaft. Seit mehr als 50 Jahren steht Haenning auf der Bühne, mit ihrem Hit „Ich will ’nen Cowboy als Mann“ wurde sie 1963 zum Star.

Nicht nur wegen Gitte Haenning ist sich Stefanie Fricke sicher: „Wir haben ein hochwertiges Programm auf die Beine gestellt. Mit einem hohen Niveau und gleichzeitig für die breite Masse tauglich“, sagt die künstlerische Leiterin der Drostei. Seit mehr als fünf Jahren ist Fricke im Pinneberger Kulturzentrum, und von Beginn an habe sie sich Gedanken über das Jubiläum 2017 gemacht. „Wir haben uns lange vorbereitet“, sagt sie. Die Open-Air-Woche solle unterstreichen, dass die Drostei eben kein elitäres Gebäude in der Stadt sei, sondern ein Kulturzentrum für alle.

Das Vokalensemble Quartonal tritt beim Drostei-Open-Air in Pinneberg auf
Das Vokalensemble Quartonal tritt beim Drostei-Open-Air in Pinneberg auf © HA | ZD Fotografie

Für alle sollte auch die Festwoche sein: Das gesamte Programm ist ohne Eintritt und draußen. Dafür hat die Drostei keine Kosten gescheut. „Wir sind nah an 100.000 Euro“, sagt Jens Bollwahn, Geschäftsführer der Drostei. Das Open Air sei ein Geschenk an die Bürger, betont Landrat Oliver Stolz. Und dabei habe es im Vorfeld durchaus Zweifel gegeben. „Es gab Stimmen in der Kreispolitik, die gesagt haben, ,die sind ja bekloppt‘“, sagt Kreispräsident Burkhard E. Tiemann und lacht. „Gut, dass die Mitarbeiter der Drostei so optimistisch waren.“

Dank Partnern wie der Sparkasse Südholstein, den Stadtwerken Pinneberg und pinnau.com sowie dem Kreis Pinneberg und der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein hatten Stefanie Fricke und ihr Team früh Planungssicherheit und konnten Interpreten wie das Vokalensemble Quartonal und das Blechbläserensemble Trombone Uni Hannover für das Open Air gewinnen. Doch auch zwischen den großen Auftritten sollte die Bühne nicht leer stehen. So wurden regionale Künstler und Ensembles eingeladen, der Drostei mit Beiträgen zum Jubiläum zu gratulieren. „Wir haben eine Vielzahl von Beiträgen, eine interessante Mischung und auch Gruppen, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen“, sagt Fricke. Gerade das mache aber auch den Reiz des Programms aus. So gibt es beispielsweise an einem Abend erst plattdeutsche Lieder und Döntjes von den Pinneberger Bühnen, danach ein Chorkonzert mit Folklore vom gemischten Chor Halstenbek-Rellingen und im Anschluss einen Poetry Slam. Es soll schließlich für jeden etwas dabei sein.

Auch auf das Blechblasensemble Trombone Uni Hannover können sich die Besucher des Open Air freuen
Auch auf das Blechblasensemble Trombone Uni Hannover können sich die Besucher des Open Air freuen © HA | Irene Zandel

Was die Besucherzahl angeht, wagt Stefanie Fricke nur eine vorsichtige Schätzung: „10.000 in der Woche wollen wir schon haben“, sagt sie. Immerhin wurde kräftig die Werbetrommel gerührt – im Radio, auf Plakaten, per Postwurfsendung. Fricke hofft auf gutes Wetter, denn dann werde die Marke geknackt, meint sie. „Wir sind aber auch auf Regen vorbereitet.“ Die Besucher müssten sich zwar selbst um Regenjacken oder Schirme kümmern, doch die Bühne ist regensicher, und auch für den passenden Untergrund wollen die Veranstalter sorgen. „Sollte es wirklich nass werden, dann suchen wir nach einer Lösung, um die Wiese zu schützen“, sagt Jens Bollwahn.