Schenefeld. Schenefelds amtierende Verwaltungschefin bleibt bei offizieller Vorstellungsrunde allein. Mitbewerber von Piechowski erschien nicht.
Die Vorstellung der Schenefelder Bürgermeisterkandidaten am Mittwochabend fand ohne Constantin von Piechowski (FDP) statt. „Herr von Piechowski hat seine Teilnahme abgesagt“, sagte Gemeindewahlleiter Melf Kayser zu Beginn der Veranstaltung. „Ich finde es schade, dass ich den Abend allein bestreiten muss“, sagte Bürgermeisterin und Kandidatin Christiane Küchenhof, die als einzige Kandidatin die Aufmerksamkeit der etwa 60 Schenefelder, die im Sitzungssaal des Rathauses saßen, für sich beanspruchen konnte. Die Bürger verständen nicht, wenn sie an einer solchen Veranstaltung keine Wahl hätten, lautete ihre Kritik.
Statt unterschiedlicher Positionen also das Wahlprogramm Küchenhofs. Die Vorstellung sei immer ein besonderer Moment für sie, gestand Küchenhof, auch wenn sie bereits auf zwölf Jahre Amtszeit zurückblicken könne, in denen die Stadt eine gute Entwicklung genommen habe. Stadtentwicklung stehe ganz oben auf der Agenda, den einstimmig gefassten Beschluss der Ratsversammlung zur Sanierung des neuen Stadtkerns verbuchte sie als persönlichen Erfolg, ebenso die Einbeziehung der Bürger: „Die Bürgerbeteiligung wird bei mir großgeschrieben“, hob sie hervor und nannte als Beispiel die zwei Bürgerkongresse 2011 und 2014, die die Schenefelder Tafel hervorgebracht und den Grundstein für die Willkommenskultur gelegt hätten. Die solide und schuldenfreie Finanzlage der Kommune sei ein toller Erfolg aller Beteiligten, so Küchenhof.
Als Zielsetzung einer weiteren Amtszeit nannte sie die Schaffung günstigen Wohnraums als „Priorität eins“. Gerade alte und junge Menschen fänden keine passende Wohnung. Investoren zögen eigene Planungen einer Zusammenarbeit mit der Stadt vor. „Das ist ein Riesenthema“, sagte Küchenhof. Sie wolle zur Wohnraumschaffung den Platz im Stadtkern nutzen. Dort solle zudem das Bürgerzentrum mit allen städtischen Dienstleistungen entstehen. Schenefeld noch familienfreundlicher zu gestalten liege ihr am Herzen, dazu gehöre die Weiterentwicklung von Kitas und Schulen ebenso wie eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und soziales Engagement. „Ich hätte gern ein Mehrgenerationenhaus in Schenefeld“, äußerte Küchenhof zuletzt noch einen persönlichen Wunsch.
In der Fragerunde kamen vorwiegend Verkehrsprobleme, steigende Einwohnerzahl, Versorgungslage, Verschmutzungen im öffentlichen Raum und altersgerechtes Wohnen zur Sprache. Vor 16 Jahren habe er gelesen, wie schön Schenefeld gestaltet werden solle, sagte ein älterer Bürger. Weitere 16 Jahre könne er nicht darauf warten, mahnte er an. Der städteplanerische Wettbewerb stehe demnächst an, antwortete Küchenhof, 2018 folge der Wettbewerb für das Bürgerzentrum. „Vielleicht kann man in fünf Jahren schon etwas sehen.“
„Ich würde mich freuen, wenn ich in die Verlängerung gehen darf“, sagte die Kandidatin zum Abschluss. Am 24. September entscheiden die Bürger.