Pinneberg/Rellingen. Bei Pinneberg war ein Lastwagen auf einen anderen aufgefahren. Der Fahrer wurde schwer verletzt und klemmte im Führerhaus fest.

Ein schwerer Unfall auf der Autobahn 23 bei Rellingen hat den Kreis Pinneberg am Dienstagnachmittag ins Stauchaos gestürzt. Am Nachmittag war in Höhe der Abfahrt Pinneberg-Süd ein Siebeneinhalbtonner auf einen vorausfahrenden Sattelschlepper mit 40 Tonnen Gesamtgewicht aufgefahren. Dessen Fahrer, ein 50-jähriger Rumäne, hatte zuvor aus unbekannten Gründen gebremst, der Mann blieb unverletzt. Das Führerhaus des auffahrenden weißen Lkw wurde hingegen vollkommen zerstört. Der Fahrer des kleineren Lasters mit Rendsburger Kennzeichen wurde bei dem heftigen Aufprall eingeklemmt und schwer verletzt.

Notarzt, Sanitäter und Feuerwehrleute kümmern sich um den schwer verletzten Lkw-Fahrer
Notarzt, Sanitäter und Feuerwehrleute kümmern sich um den schwer verletzten Lkw-Fahrer © HA | Andreas Daebeler

Es ist 15.20 Uhr, als in der Einsatzleitstelle Alarm ausgelöst wurde. Die Rellinger Feuerwehr war kurz darauf mit einem Großaufgebot vor Ort. Den Einsatzkräften wurde die Dramatik der Lage schnell klar. Sofort machten sie sich daran, den offenkundig schwer verletzten Fahrer des 7,5-Tonners aus dem Blechknäuel, das kurz zuvor noch ein Führerhaus war, herauszuschneiden. Währenddessen landete wenige Meter entfernt auf der Fahrbahn ein angeforderter Rettungshubschrauber. Mit diesem wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht

Sperrung erst um 21 Uhr aufgehoben

Die Autobahn bleibt in Richtung Norden noch bis 21 Uhr gesperrt. Die Autos wurden ab Pinneberg-Süd durch den Rellinger Ortskern zur Anschlussstelle Pinneberg-Mitte umgeleitet. In Fahrtrichtung Heide baut sich zeitweise ein sieben Kilometer langer Stau bis zurück zum Autobahndreieck Hamburg-Nordwest auf.

Die Polizei leitet den Verkehr in Richtung Norden an der Anschlussstelle Pinneberg-Süd ab
Die Polizei leitet den Verkehr in Richtung Norden an der Anschlussstelle Pinneberg-Süd ab © HA | Andreas Daebeler

Der Unfall mitten im Feierabendverkehr traf die Pendler im Norden mit voller Wucht. Das Pinneberger Stadtgebiet versank im Verkehr. Stoßstange an Stoßstange schob sich die Blechlawine durch die Kreisstadt. An der Richard-Köhn-Straße etwa, die einen Weg zu den Autobahnauffahrten Mitte und Pinneberg-Nord bietet, bewegte sich der Verkehr fast nicht mehr.

Auch die Elmshorner Straße war dicht. Pinnebergs Hochbrücke – schon kurz nach dem Crash auf der Autobahn 23 ein Nadelöhr. In Richtung Norden ging nur schrittweise voran. Noch schlimmer sah es gleichzeitig in Rellingen aus. Die meisten an der Anschlussstelle Pinneberg-Süd von der A 23 abgeleiteten Fahrer versuchten, durch den Ortskern zurück auf die Autobahn zu gelangen.

Gaffer blockierten die Autobahnbrücke

Über die Autobahnquerung in Rellingen schlichen die Autos ebenfalls. Von dort waren das Unfallgeschehen und der Landeplatz des Rettungshubschraubers gut einzusehen, was manchen Gaffer dazu verleitete, sehr langsam über die Brücke zu fahren. Ein Phänomen, das Einsatzkräfte in den vergangenen Wochen in solchen Fällen immer wieder massiv kritisiert haben.

Zur Unfallursache konnte Lars Brockmann, Sprecher der Polizeidirektion Bad Segeberg, am Abend noch nichts sagen. Gerüchte, der Sattelschlepper habe wegen des Einsatzes eines Rettungswagens gebremst, bestätigt Brockmann nicht: „Davon ist uns nichts bekannt.“

Nach ersten Schätzungen belaufe sich der Sachschaden auf bis zu 50.000 Euro. Ein Gutachter sei angefordert. Im übrigen liefen die Ermittlungen.