Quickborn. Grünen-Fraktionschef: Neue Regelung, auf Glas zu verzichten, verschmutzt die Weltmeere. Verwaltung: Verzicht sei Sicherheitsmaßnahme.

Die neue Regelung, die die Quickborner Stadtverwaltung den Vereinen für ihre Verzehrstände auf dem Eulenmarkt am 16. September auferlegt hat, stößt auf Kritik. Dass bei dieser Veranstaltung, die im Rahmen des Eulenfestes zum 42. Mal läuft, erstmals Getränke und Speisen in Bechern und Tellern aus Plastik ausgeschenkt werden müssten, hält Grünen-Fraktionschef Heinrich F. Kut für ein völlig falsches Signal. „Wo landen denn die Plastikbecher?“, fragt Kut und antwortet sich selbst: „Im Müll. Über kurz oder lang gelangt dieses Plastik dann auf dem Umweg über die Müllhalde und das Meer als Fischbestandteil auf unseren Tellern.“

Das könne doch nicht Sinn der Sache sein, ärgert sich der Kommunalpolitiker. Zumal es jahrzehntelang anders und besser gegangen sei. Kut fordert die Verwaltung auf: „Global denken, lokal handeln!“ Schließlich dürfte es auch in Quickborn bekannt sein, dass der nicht zersetzbare Plastikmüll die Weltmeere zunehmend verschmutze.

Fachbereichsleiter Carsten Möller betont auf Nachfrage, dass der angeordnete Verzicht auf Gläser beim Eulenfest eine Sicherheitsmaßnahme sei. Zahlreiche Besucher würden ihre Gläser nicht zurückbringen und diese womöglich im Laufe des Abends auf den Boden werfen und so für Glasscherben sorgen, die wiederum andere Besucher verletzen könnten. Das müsse verhindert werden. „Das ist auch keine Lex Quickborn. Jede Großveranstaltung hat heute Einweg- oder Pfandgeschirr. Da bilden wir jetzt keine Ausnahme mehr.“ Die Anschaffung von Pfandgeschirr könnten sich aber nur wenige der fünf Dutzend Vereine leisten, die den Eulenmarkt am 16. September bedienen, entgegnet Kut.

Dies ist nicht die einzige Änderung. Beim Feuerwerk am 15. September werde es kein Musikprogramm mehr geben, teilt die Verwaltung mit. Auch der Ausschank der Getränke ende um 22 Uhr, um Alkoholexzesse unter Jugendlichen wie im Vorjahr zu vermeiden.