Kreis Pinneberg. Weniger Badegäste in Elmshorn, Barmstedt und Quickborn als im Vorjahr. Wedel und Pinneberg profitieren vom kombinierten Hallenbad

Das unbeständige Wetter der vergangenen Wochen lädt nicht gerade ins Freibad ein. Das merkt auch Badepark-Betriebsleiter Jürgen Gerweler in Elmshorn an den Besucherzahlen. Etwa 12.700 Badegäste weniger als im Vorjahr sind es, seit das Freibad am 4. Juni geöffnet hat. Insgesamt kamen dieses Jahr etwa 40.000 Besucher in den Badepark, davon 157 am schwächsten Tag (7. Juni), 2334 Besucher am stärksten Tag (19. Juni).

„Das Wetter hat uns definitiv einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Gerweler. An neun Tagen musste er das Bad wegen Unwetter schließen, weil die Gefahr für die Schwimmer zu hoch war. Eine Ausweichmöglichkeit gibt es derzeit nicht. Das Hallenbad ist wegen umfassenden Renovierungsarbeiten geschlossen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, wie Gerweler sagt. „Uns bleiben noch 14 Tage bis zum Ende der Freibadsaison. Wir bräuchten fünf Tage am Stück gutes Wetter, um 10.000 Besucher zu generieren“, so der Bademeister

Die Badebucht Wedel ist ein kombiniertes Freizeit-Bad mit zusätzlichem Freibad in der Sommersaison und damit vom Wetter unabhängiger. „Mit den bisherigen Besucherzahlen dieser Saison sind wir zufrieden“, sagt Natali Steffen, Sprecherin der Stadtwerke Wedel. „Auch die vergangene Badesaison war sehr zufriedenstellend.“

Dieses Jahr wurden für den Zeitraum Mai bis Juli etwa 43.000 Besucher gezählt, während es 2016 für Mai bis Juli mehr als 48.000 Besucher waren. Das Jahr davor (2015) wurden für den Zeitraum Mai bis Juli auch etwa 43.000 Besucher gezählt.

„Diese relativ stabilen Besucherzahlen verdanken wir dem kombinierten Konzept der Badebucht“, sagt Steffen. Dies sei der große Vorteil eines multifunktionalen Freizeitbades. „Wir sind nicht so abhängig vom Wetter wie zum Beispiel ein reines Freibad. Bei uns sind die Außenbecken und die Wiesen ein Zusatzangebot.“ Die Entscheidung der Gäste zum Besuch eines Freibades falle besonders leicht, denn wenn das Wetter umschlage und Regen oder Gewitter angesagt sei, suche man eher solche multifunktionalen Anlagen auf.

Die Besucherzahlen der Badebucht sind generell relativ konstant. 2016 wurden etwa 201.000 Gäste verzeichnet. Dies ist die Gesamtanzahl der Besucher inklusive Kurs-Besuchen, Schulschwimmen und Vereinsschwimmen. Selbstverständlich profitiere aber auch die Badebucht von den heißen Sommertagen, welche die Besucherzahlen im Bad in die Höhe treiben, so Steffen. Dieses Jahr sei bislang der beste Tag, der
27. Mai mit 1416 Besuchern gewesen.

Die Durchschnittstemperatur war seit der Freibaderöffnung Anfang Juni identisch mit der im Sommer 2016:
21 Grad. „Das Problem sind nicht die Temperaturen, sondern das wechselhafte Wetter“, sagt die Pinneberger Betriebsleiterin Birgit Vollmar. Richtig Lust aufs Freibad bekämen die meisten erst, wenn es drei Tage hintereinander richtig sonnig gewesen ist. So sei der Außenbereich mit Liegewiese und Becken weniger frequentiert. „Uns fehlen auch diese Sommertage“, sagt Vollmar. So zählte die Bäder-Chefin von Mai bis jetzt, 2500 Gäste weniger als im Vorjahreszeitraum (insgesamt 120.525 Gäste bis zum Stichtag 31. Juli). Dennoch sei das Pinneberger Schwimmbad während der Sommerferien gut ausgelastet. Einen Grund sieht Vollmar auch in dem Badepass, der von der Stadtverwaltung für 2,50 Euro ausgegeben wird und Kinder zwischen 6 und 18 Jahren den freien Eintritt in den Ferien ermöglicht. Ganz spurlos geht das unbeständige Wetter aber auch hier nicht vorbei.

In Barmstedt verhindern Pflanzen das Schwimmen

In Barmstedt haben Badegäste in diesem Jahr schlechte Karten. Der Schwimmerbereich an der frei zugänglichen Badestelle am Rantzauer See ist aufgrund hohen Wasserpflanzenaufkommens weiterhin gesperrt. Nur der Nichtschwimmerbereich, den freiwillige Helfer von den Pflanzen befreiten, ist freigegeben. Eine Ausweichmöglichkeit gibt es nicht. „Wie in jedem Jahr nutzen wir die Sommerferien für Wartungs- und Renovierungsarbeiten“, sagt Irina Hesselink, Sprecherin der Stadtwerke Barmstedt. Die Badewonne werde optisch und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Das Wellen- und Hallenbad ist deshalb seit dem 24. Juli bis zum 3. September unter anderem für Dämmarbeiten an der Außenfassade und die regelmäßigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten geschlossen. An der frei zugänglichen Badestelle am See werden Gäste nicht gezählt.

Das Drehkreuz am Eingang zum Quickborner Freibad hingegen registriert jeden: vom Saisonstart am 13. Mai bis jetzt waren es etwa 27.000 Besucher. „Der Mai war mit 6650 Gästen ein richtig guter Monat“, so das Resümee von Uwe Scharpenberg vom Fachbereich Tiefbauten und Kommunalbetriebe der Stadt Quickborn. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es keine 4000, im Jahr 2015 nur 3250. Nach dem guten Start ließ der Besucherstrom im Juni mit 8900 etwas nach (2016: 11.375; 2015: knapp 9000). „Der Juli war dann sehr bescheiden, der November unter den Sommermonaten“, sagt Scharpenberg. Lediglich 8424 statt der 10.041 im Vorjahr und 13.030 im Jahr 2015.

Diejenigen, die aber aus sportlichen Gründen schon morgens zum Schwimmen kämen, ließen sich aber auch von Regen nicht abhalten.

Auch hier lässt es sich bei sonnigem Wetter gut aushalten: An der Kieskuhle in Appen, einer unbewachten Naturbadestelle; dem Naturbad Oberglinde in Moorrege mit freiem Eintritt und Badeaufsicht durch den DLRG. Auf der Insel Helgoland lohnt der Besuch des Mare Frisicum Spa, das auch ein Freibad hat – und selbstverständlich der Sprung in die Nordsee von der Düne aus.