Wedel. Das Wahlkabarett „Wir schiffen das!“ am Theater Wedel läuft vom 1. September an – rechtzeitig zur Wahl. Der Vorverkauf hat begonnen.

„Macht ihr wieder ein Wahlkabarett?“ Die Frage kennen die Schauspieler am Theater Wedel schon; seit mehr als 40 Jahren nehmen sie vor den großen Urnengängen die aktuelle Politik aufs Korn. „Wir müssen spielen. Es ist eine feste Einrichtung“, sagt Regisseur Andreas Prehm mit hörbarer Vorfreude auf die nächste Ausgabe.

Die Landtagsentscheidung im Frühjahr haben die Hobbymimen ausgelassen, denn bei zwei Wahlen in einem Jahr konzentrieren sie sich zumeist auf das größere Ereignis. Das viel zitierte „Wir schaffen das!“ der Kanzlerin zur Flüchtlingskrise bietet die Vorlage zum neuen Wahlkabarett, für das sich am 1. September der Premierenvorhang hebt. Mit „Wir schiffen das!“ stimmt das Theater Wedel auf die bevorstehende Bundestagswahl ein.

Auf ein Traumschiff werden die Zuschauer entführt, auf dem es natürlich nicht so ruhig und erholsam zugeht wie auf „Aida“ und Co. Ein Querschnitt der Bevölkerung hat sich eingeschifft und diskutiert munter über deutsche und internationale Politik. Doch sowohl die Gespräche unter den Reisenden als auch das Schiff selbst laufen mehr und mehr aus dem Ruder. Schließlich stellt sich die Frage, ob die Passagiere an Bord eigentlich urlauben oder vielleicht geflohen sind. Ist eine Klimakatastrophe oder Überschwemmung angesichts der globalen Erderwärmung der eigentlich Auslöser der Reise?

Für Sketche lassen die Wedeler Schauspieler das maritime Ambiente hinter sich. Dann klagen Glyphosat-geplagte Bienen ihr Leid, emanzipierte Frauen rechnen mit dem Kasperle ab, und es geht um Ernährung. Um Leberwurst-Eis genau genommen.

Die Texte stammen hauptsächlich von Lena und Andreas Prehm sowie Andreas Ravn. Mehrere der neun Schauspieler liefern ebenfalls Beiträge. Ravn leitet zudem das „Außerparlamentarische Orchester“, eine Sieben-Mann-Band. „Es ist diesmal viel Musik zu hören“, sagt Prehm. Ende des vergangenen Jahres wurden erste Ideen gesammelt. Je näher die Aufführungstermine rückten, desto intensiver wurde gearbeitet.

Wahlprogramme werden zur Vorbereitung nicht gelesen, aber die aktuellen Diskussionen intensiv verfolgt. Prehm empfindet es als Geschenk für den Texter, wenn sich Parteien auf griffige Formeln einlassen wie aktuell die SPD mit ihrem Gerechtigkeitswahlkampf. Die Zuschauer dürfen sicher sein, dass auch über die anderen Parteien kräftig gespottet wird.

16 Vorstellungen sind im Theater Wedel, Rosengarten 9, vom 1. bis 23. September, dem Tag vor der Bundestagswahl, geplant. Premiere 23 Euro, andere Vorstellungen 16,95 Euro. Karten im Web über www.theater-wedel.de, dienstags und donnerstags zwischen 15 und 18 Uhr im Theater, über ADticket-Vertriebsstellen sowie www.reservix.de.