Pinneberg. Darf Pinneberger Verein erst in einigen Wochen in die Ernst-Paasch-Halle zurück? Jetzt geht es um Brand- und Schallschutz.

Der Verein Forum Theater Pinneberg drängt darauf, kurzfristig an seine Spielstätte, in die zuletzt gesperrte Ernst-Paasch-Halle an der Lindenstraße, zurückkehren zu können. Doch danach sieht es zurzeit so gar nicht aus.

Vereinssprecher Lars Korinth sagt: „Ende Juni wurde uns vom Kulturausschuss der Stadt Pinneberg mitgeteilt, dass das Gebäude im Juli vorläufig freigegeben wird und wir somit vorerst wieder Zugang zu unserem Fundus erhalten und die Halle für unsere Aufführungen nutzen können.“ Eine Einsturzgefahr der Halle bestehe laut einem aktuellen Statik-Gutachten seit dem Entfernen der Dachlasten nicht. Sowohl die Sicherheit der Vereinsmitglieder als auch die des Publikums sei gewährleistet.

Korinth weiter: „Wir warten nun nur noch darauf, dass die Schlösser ausgewechselt werden und unsere Schlüssel wieder passen. Als dies nun in der 28. Kalenderwoche geschehen sollte, fielen verschlissene Verfugungen und somit lose Steine in der Fassade auf.“ Das sei in den zurückliegenden Wochen ebenfalls behoben worden. „Die Schlösser hingegen wurden bis heute nicht ausgewechselt.“

Laut der Rathaussprecherin Maren Uschkurat müssen sich die Theaterleute auch noch einige Zeit in Geduld üben. „In der jüngsten Ratsversammlung wurde ein Nutzungsänderungsantrag für die Halle beschlossen“, erklärt sie auf Abendblatt-Anfrage. Der Hauptzweck Sport entfalle, die Halle werde künftig Veranstaltungsort sein. Damit komme die Bauaufsicht in der Stadtverwaltung ins Spiel, denn es seien nun zahlreiche Unterlagen zu prüfen. Da gehe es etwa um Brand- und um Schallschutz. Uschkurat: „Das kann schon einige Wochen dauern.“

„Diese Aussage reflektiert unsere momentane Situation ganz gut“, sagt Lars Korinth, „die Sachlage dreht sich ständig, ohne dass für uns irgendwas voranginge.“ Denn das Forum Theater war bislang von einem anderen Vorgehen ausgegangen. Lars Korinth: „Auf Anfrage hat uns das Amt für Schule, Kultur, Sport und Jugend der Stadt Pinneberg mitgeteilt, dass die Entscheidung über die Freigabe der Ernst-Paasch-Halle nun bei der Bürgermeisterin Urte Steinberg liege.“

Der Verein benötige für seine Produktionen Planungssicherheit. „Auch wenn für einige unserer geplanten Aufführungstermine alternative Aufführungsorte möglich wären: Wir müssen wissen, wann wir welches Stück wo aufführen können und werden“, so Korinth weiter. Zum Beispiel müsse Bühnentechnik gemietet, es müssten Aufführungsrechte vereinbart werden. Auch könne der Verein die einzelnen Produktionen in den Proben und Vorbereitung nicht bis zur Aufführung zweigleisig fahren, denn der konkrete Aufführungsort bestimme Bühnengröße, Bühnenbild und die technischen Anforderungen.

Korinth: „Sollten wir diese Planungssicherheit – bei aller Bereitschaft unsererseits, zeitlich befristet Alternativlösungen in Kauf zu nehmen – auf Dauer weiterhin nicht erhalten, können wir keine Produktionen nach unseren Qualitätsstandards mehr in Pinneberg planen. Damit käme der Motor unseres Vereins zum Stillstand.“