Heist. Stärkere Stromleitungen: Trassenplanung von Quickborn bis zur Elbe in der Endphase. Die Arbeiten sollen im August beginnen.

Endspurt für ein wichtiges Projekt der Energiewende in Schleswig-Holstein: Während über SuedLink sowie Teilen von Ostküsten- und Westküstenleitung noch gestritten wird, geht die Aufrüstung der Stromleitung von Quickborn nach Dollern in Niedersachsen in die letzte Bauphase. Der Netzbetreiber Tennet stellte während eines Infomarkts die Arbeiten zwischen Heist und der Elbquerung bei Hetlingen vor.

Zeichnungen des Trassenverlaufs waren im großen Saal des Lindenhofs in Heist aufgebaut worden, dazu Querschnitte der Strommasten und Zeitpläne. Die alten 110- beziehungsweise 220-kV-Leitungen müssen durch 380-kV-Leitungen ersetzt, damit mehr Strom von den Windkraftanlagen im Norden zu den Stromverbrauchern im Süden der Republik transportiert werden könne, erklärt Till Klages, Projektleiter.

Die Ertüchtigung der Trasse erfolgt über Neubauten beziehungsweise Erhöhungen von Masten sowie das Aufziehen starker Stromseile. Am Ende werden zehn Masten weniger in der Landschaft der Haseldorfer Marsch stehen. Zwischen Heist und Dollern verlaufen zwei Trassen über die Elbe. Die östliche Trasse wurde bisher von der Bahn AG genutzt, die westliche von Tennet. Im Rahmen der Arbeiten tauschen die beiden Unternehmen die Trassen.

Die Stromautobahn ist keine Einbahnstraße. Wenn im Norden Flaute herrscht, und keine Energie produziert wird, fließe der Strom in der umgekehrten Richtung aus dem Süden, sagt Peter Hilffert, Bürgerreferent von Tennet.

Bei den Vorarbeiten wurde ein Verkehrskonzept entwickelt, über welche Straßen die Baustellen erschlossen und die Materialien angeliefert werden. Laut Hilffert wurde dabei die Brücke Grüner Damm in Haseldorf ausgespart, weil sie offiziell gesperrt ist. Die Gemeinde hatte sich einen Tennet-Zuschuss für die derzeit mit 180.000 Euro veranschlagte Sanierung erhofft. Daraus wird nun nichts.

Die Arbeiten beginnen im August mit dem Neubau von Masten in Heist. Spannend wird es im Sommer 2018, wenn über der Elbe zwischen den beiden höchsten Strommasten Europas die alten Seile abgebaut und neue aufgezogen werden. Das Ende der Arbeiten ist für Juni 2019 vorgesehen.

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