Pinneberg. Die Opferschutzorganisation Weisser Ring diskutiert in Pinneberg mit Paralympics-Siegerin Kirsten Bruhn über Opferhilfe.

Der Star des Abends fehlte, als sich die Außenstelle des Weissen Rings im Kreis Pinneberg am Donnerstagabend im neuen Veranstaltungszentrum der Volksbank vorstellte. Marek Erhardt steckte aufgrund des G20-Gipfels im Hamburger Stau fest und schaffte es nicht rechtzeitig in die Kreisstadt. Doch auch ohne den Schauspieler bot die Veranstaltung den Besuchern ein gutes Informationsprogramm über die Opferhilfeorganisation, die 1976 von dem Fernsehmoderator Eduard Zimmermann gegründet wurde.

Für den Weissen Ring war es die erste Veranstaltung dieser Art im Kreis Pinneberg. Außenstellenleiter Sönke-Peter Hansen freute sich, dass er trotz des Fernbleibens von Marek Erhardt einen prominenten Gast begrüßen konnte. Paralympics-Sportlerin und Rollstuhlfahrerin Kirsten Bruhn erzählte in einem Vortrag von ihrem Verkehrsunfall und der daraus resultierenden Verbindung zur Opferhilfe. Bruhn ist Botschafterin des Weissen Ringes, Marek Erhard Botschafter. „Es ist wichtig, dass es auch für Opfer von Kriminalität eine Anlaufstelle gibt“, sagt sie bei ihrem Vortrag.

Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Elmshorner Young Spirits Gospel Choir unter der Leitung von Sören Schröder begleitet. Neben der Paralympics-Siegerin Bruhn waren auch zwei Vertreter der Pinneberger Polizei sowie Manfred Kannenbäumer, stellvertretender Landrat aus dem Kreis Pinneberg, und Uwe Döring, Landesvorsitzender des Weissen Rings in Schleswig-Holstein, bei der Veranstaltung dabei. Der Ex-Vizepräsident der Hamburger Polizei und Mitglied des Weissen Ringes, Reinhard Fallak, führte als Moderator durch den Abend.

Nach einer Vorstellung der Gäste und Willkommensgrüßen von Volksbank-Vorstandsmitglied Uwe Augustin diskutierte die Talkrunde über Zivilcourage und Opferhilfe. Matthias Wieske und Sarah Lampe von der Pinneberger Polizei erzählten von ihrer Arbeit als Kriminalbeamte. Die Talkrunde, die auch Fragen der Zuhörer beantwortete, war sich einig darüber, dass bei einem Verbrechen häufig zu sehr der Täter im Mittelpunkt stehe – und man die Opfer außer acht ließe. „Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen“, sagt Matthias Wieske von der Pinneberger Polizei, ehe Sarah Lampe ergänzte: „Wenn Menschen keine Zivilcourage zeigen, lässt es das Opfer so erneut zum Opfer werden.“