Haseldorf. Die CDU Haseldorf vermeidet im Gemeinderat eine klare Aussage zur Bürgerbefragung. SPD und BfH zufrieden mit der Entscheidung.

Mit einem Dorfentwicklungsplan soll nun die Entscheidung über die Ausweisung eines Baugebietes in Haseldorf vorbereitet werden. Zur Anerkennung des Ergebnisses einer Bürgerbefragung über die Ausweisung eines Baugebietes im Bereich der Straßen In de Masch und Bi de Feldmöhl konnte sich die CDU-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat am Dienstag vor etwa 60 Bürgern allerdings nicht durchringen.

Das von der CDU favorisierte 50-Wohneinheiten-Projekt war im Mai mit 58,4 Prozent der Stimmen abgelehnt worden. Im Gegensatz zu einem Bürgerbegehren ist der Gemeinderat bei einer Bürgerbefragung nicht an das Ergebnis gebunden. CDU-Fraktionschef Helmut Schübbe bemängelte lediglich die geringe Beteiligung von 38,6 Prozent. Dazu sagte der Direktor des Amtes Geest und Marsch Südholstein, Rainer Jürgensen, dass es zwar schade sei, wenn so wenige Bürger abstimmten. Bei Abstimmungen anderenorts gebe es jedoch ähnlich geringe Beteiligungen wie in Haseldorf.

Allerdings brachte Schübbe den Antrag zur Ausarbeitung eines Dorfentwicklungsplanes ein, der Kritik aus der Bevölkerung, von der SPD-Opposition und der im vergangenen Jahr gegründeten Freien Wählergemeinschaft Bürger für Haseldorf (BfH) aufnimmt. CDU und SPD stimmten dem Antrag zu.

Amt sucht jetzt Planungsbüro fürs Entwicklungskonzept

Den Politikern liegen für ein neues Baugebiet neben der umstrittenen Fläche der Gutsverwaltung noch zwei weitere Angebote von Obstbauern vor, ein Gebiet an der Straße Kamperrege und eins im Bereich Mühlenwurth am Ortsausgang Richtung Haselau. In der Diskussion ist ferner die innerörtliche Verdichtung auf kleineren Flächen. Dies befürwortet die BfH.

Am Beginn der Diskussion hatte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Thomas Hölck der CDU noch ins Gewissen geredet, sich klar zu positionieren. Später reklamierte er es als Verdienst von SPD und BfH, dass die CDU, anders als von ihr geplant, erst das Ergebnis des Dorfentwicklungsplanes abwarten will.

Positiv beurteilt der stellvertretende BfH-Vorsitzende Klaus-Dieter Sellmann die Gemeinderatssitzung. „Die CDU ist auf einen vernünftigen Kurs eingeschwenkt“, sagt er auf Anfrage. Er hofft nun, dass die Gemeinde eine möglichst breite Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung des Planes ermöglicht.

In einer Ausschreibung wird derzeit vom Amt das Planungsbüro gesucht, das das Dorfentwicklungskonzept erarbeiten soll. Noch im dritten Quartal will Bürgermeister Uwe Schölermann (CDU) dann eine Sondersitzung des Gemeinderates einberufen, um den Planer auszuwählen.