Elmshorn. Katharina und Christian Erdmann laden zum Tag der offenen Tür der Wildtierstation in Sparrieshoop. Einrichtung kämpft um Fördergeld.

Immer wieder bringen Menschen Katharina und Christian Erdmann verletzte, kranke und verwaiste Tiere. Das Ehepaar betreibt seit 2012 die Wildtierstation Hamburg/Schleswig Holstein. Störche, die in Windkrafträder geraten, Uhus, die im Stacheldraht hängen geblieben sind, Hasenjunge, die von Hunden verletzt wurden, junge Singvögel, die aus dem Nest gefallen sind oder verwaiste Rehkitze finden in Sparrieshoop vorübergehend ein Zuhause.

Für Sonntag, 2. Juli, laden die Erdmanns in die Wildtierstation zum Tag der offenen Tür ein. Dieses Jahr feiert die gemeinnützige Einrichtung auf den Tag genau ihr fünfjähriges Bestehen. Auf dem 2,6 Hektar großen Gelände werden hauptsächlich verletzte und verwaiste Wildtiere aufgepäppelt. Hinzu kommt die Aufnahme exotischer Tiere, die nicht artgerecht in Privathaushalten leben, darunter Stinktiere, Ginsterkatzen aus Afrika, Silberfüchse und immer wieder Schlangen und Schildkröten, die ausgesetzt werden, wenn sie den Besitzern zu teuer werden. Manche Tiere werden auch vom Ordnungsamt beschlagnahmt, etwa Stinktier Klitschko, das auf einem Balkon im Neubaublock vor sich hin vegetierte. „Die Besitzer hatten ihm nicht einmal einen Schlafplatz hergerichtet“, sagt Christian Erdmann, der auf mehr als 30 Jahre Erfahrung als Wildtierpfleger zurück greifen kann.

Vom Land gibt es keine finanzielle Unterstützung. Dieser Umstand lässt die Tierschützer darüber nachdenken, inwieweit sie exotische Fundtiere weiter aufnehmen können. „Uns entstehen erhebliche Kosten, und die Tiere bleiben oft jahrelang in der Station“, sagt Katharina Erdmann, Erste Vorsitzende des Landestierschutzverbands Schleswig-Holstein. Die Auffangstation versorgt jährlich etwa 1650 Wildtiere und finanziert sich maßgeblich aus Spenden. Die 100.000 Euro, die jährlich vom Hauptsponsor, der Stiftung für Tierschutz „Vier Pfoten“ kommen, decken Personal- und Futterkosten.

Während der Veranstaltung von 11 bis 17 Uhr wird nicht nur über die Arbeit der Wildtierstation informiert, es stellen sich noch weitere Tier- und Naturschutzorganisationen vor. Für Kinder gibt es Kinderschminken und ein Tier-Quiz. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das Team der Wildtierstation freut sich über weitere Kuchenspenden für das Büfett.

Tag der offenen Tür: So 2.6., 11–17 Uhr, Am Sender 2, Sparrieshoop, freier Eintritt.