Rellingen. Der Münchner Florian Sonnleitner gibt ein Benefizkonzert in Rellingen. Von den eingenommenen Spenden werden Fresken restauriert.
Musiker wissen das Zusammenspiel von barockem Ambiente und exzellenter Akustik der Rellinger Kirche zu schätzen. Mit seinem Benefiz-Violinenkonzert am Sonnabend, 24. Juni, will der renommierte Solist Florian Sonnleitner zum Erhalt der sakralen Konzertstätte beitragen. Seit 2008 setzt er in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz immer wieder sein Können für denkmalgeschützte Bauten ein. Die Spenden aus der Rellinger Veranstaltung sollen der Sanierung der ausgemalten Laterne sowie der Fresken dienen, den letzten Überbleibseln der Freskenloge der alten gotischen Kirche.
Rellinger Kantor war außer sich vor Freude
Als Peter Hoffie und Wolfgang Grandiger vom Ortskuratorium Hamburg der Stiftung mit ihrem Anliegen an ihn herangetreten seien, „hatte ich sofort einen leichten Herzrhythmussprung“, bekennt der Kantor Oliver Schmidt. Florian Sonnleitner genießt internationales Ansehen, ist mehrfacher Preisträger, Konzertmeister des Kammerorchesters Bachkollegium München und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Für die Stiftung stellt er als ehrenamtlich tätiger Künstler einen Glücksfall dar. „Wir sind sehr dankbar, dass er sich in diesem Maße engagiert“, betont auch Michael Schopf vom Verein zur Förderung der Musik an der Rellinger Kirche. Wolfgang Grandinger erhofft sich durch die Aktion nach dem Motto „Ein Denkmal erleben“ zudem eine Förderung des Bewusstsein für eine Wertigkeit des Kulturguts Kirche.
Das Gesprächskonzert mit drei Kompositionen zeige, was ein virtuoser Solist leisten könne, so Kantor Oliver Schmidt. „Die horizontale Kompositionsweise veranschaulicht, wie dieses Instrument die Linien gleichzeitig bedienen kann und dazwischen hin und her springt.“
Die Partita I h-Moll, die eine Bearbeitung deutscher als auch französischer Tanzformen hintereinander bietet, stammt wie die Sonate III C-Dur aus der Feder Johann Sebastian Bachs. Die Sonate wiederum ist stilistisch tief im Barock verhaftet – mit einem Ausblick auf die späteren Jahre der Wiener Klassik. Die Suite in B-Dur für Violine solo des Komponisten Johann Paul von Westhoff schließlich komplettiert das musikalische Programm.
Kurios: Die Violine Florian Sonnleitners stammt aus dem Jahr 1758 – und ist damit nur zwei Jahre jünger als die Rellinger Kirche, in der sie in Kürze in historischer Stimmung erklingen wird.
Gesprächskonzert: 24.6., 19.30 Uhr, Rellinger Kirche, Hauptstraße 27, Eintritt frei, Spenden erbeten