Pinneberg. Konzerte, ein Kinderprogramm und eine Rosentaufe stehen am kommenden Wochenende (15. bis 18. Juni) in der Pinneberger Drostei an.

Zwei Jubiläen – eines auf Bundes- und eines auf Kreisebene – spiegeln sich im Programm des Barockfestivals in der Drostei vom Donnerstag bis Sonntag, 15. bis 18. Juni, wider. Die deutsch-dänischen Wurzeln des Kreiskulturzentrums bei der Errichtung vor 250 Jahren sowie der Beginn der Reformation vor 500 Jahren werden mit zwei Konzerten thematisiert. Hinzu kommen ein Fest für die zukünftigen Barockfreunde, ein Musikvergnügen unter freiem Himmel sowie die Taufe einer Königin.

Unter das Motto „Glaube und Herrschaft“ hat die Drostei-Chefin Stefanie Fricke das barocke Wochenende gestellt. „Musik am Hofe Christians IV. in Kopenhagen“ wird am Sonntag das Marais Consort spielen. Denn das Stadtpalais wurde als Sitz des Landdrosten errichtet, um die Grafschaft Pinneberg für die dänische Krone zu verwalten. Vier Violen da Gamba, eine Cembalistin und die Sopranistin Margaret C. Hunter („Ihre klare Stimme passt hervorragend zum Drostei-Saal“, sagt Stefanie Fricke) werden zu hören sein. Sie tragen Werke von Dowland, Schütz, Brade und Tudor vor.

Christian IV. ist das Konzert gewidmet, weil sein sich früh zum Protestantismus bekennendes Königshaus zu einem Anziehungspunkt für verfolgte Musiker und Komponisten wurde. Dies schlägt die Brücke zum anderen Konzert am Donnerstag über „Martin Luther: Prediger – Politiker – Privatmensch“. Das Flötenquartett Flautando Köln spielt Werke seiner Zeit oder die sich auf den Kirchenreformator beziehen. Es sind zu hören Stücke von Praetorius, Sweelinck, Senfl, Uccelini, Pärt und Bauer. Dazu rezitiert der Schauspieler Martin Brambach aus Texten und Briefen Luthers. Brambach ist aus zahlreichen Krimis und Fernsehfilmen bekannt und dort auf schrullige Typen abonniert.

Mit dem Wandelkonzert am Sonnabend wird die Tradition der britischen Proms-Konzerte aufgenommen. Im Pinneberger Rosengarten treten das Posaunenquartett Tbonebrass, das Ensemble Tritonus und ein A-Cappella-Chor um die Sängerin Ann Lubrich auf. Mit diesem ungewöhnlichen Format möchte die Organisatorin Menschen anlocken, die sonst nicht in die Drostei gehen.

Der Nachwuchs soll am Freitag in die Drostei kommen. Ein Museumsservice bastelt mit Kindern ab acht Jahren ein Theater, in dem wahre und ausgedachte Episoden aus 250 Jahren Drostei aufgeführt werden. Bleibt noch die Würdigung einer Königin – der Blumen. Eigens für den Jahrestag ließ der Förderverein eine Jubiläumsrose züchten. Die soll am Sonntag offiziell vorgestellt werden.