Kreis Pinneberg. Kreisverwaltung bescheinigt den Gewässern eine gute Qualität. Nur der Rantzauer See ist wegen Wasserpflanzen für Badegäste gesperrt.

Die Kreisverwaltung hat am Dienstag die Ergebnisse der Wasserproben aus dem Badesee in Appen, dem Rantzauer See in Barmstedt und dem Freibad Oberglinde in Moorrege sowie aus der Nordsee vor der Helgoländer Düne veröffentlicht. Das Ergebnis: In allen Badegewässern werden die Grenzwerte der Badegewässerverordnung eingehalten, und es ergeben sich keine Hinweise auf hygienische bedenkliche Verunreinigungen.

Allerdings sind die Nitratwerte leicht erhöht, im Freibad Oberglinde auch deutlicher. Grund dafür sind vorangegangene Regenfälle. Dadurch wurde Nitrat, das mit der Gülle auf die Felder gelangt, über die Zuläufe oder angrenzenden Flächen reingespült.

Zeitgleich haben die Stadtwerke in Barmstedt für den Rantzauer See ein Badeverbot ausgesprochen. Der Grund ist ein erhöhtes Aufkommen an Wasserpflanzen auch im Bereich der Badestelle. „Sie sind eigentlich ein Anzeichen für ein gesundes Gewässer“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Irina Hesselink. Grund für das Verbot ist die Befürchtung, dass Schwimmer sich in den bis an die Wasseroberfläche ragenden Pflanzen verfangen könnten. Ein erster Versuch, die Pflanzen vom Boot aus zu mähen, sei gescheitert, so Hesselink.

Der Rantzauer See war in den vergangenen Jahren immer wieder gesperrt worden, obwohl die Beprobungen des Kreises ausgezeichnete Wasserqualität bescheinigten. Der Grund für das Badeverbot waren Blaualgen. Die können zu Hautreizungen führen.

Die Beprobung der Badestellen durch den Fachdienst Umwelt erfolgt nach der „EG-Richtlinie über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung“ und der „Badegewässerverordnung des Landes Schleswig-Holstein“. „Es handelt sich dabei um eine bakterielle Beprobung auf mögliche fäkale Verunreinigungen“, sagt Kreissprecher Oliver Carstens. Gesucht werde nach Kolibakterien und Enterokokken.

Kolibakterien sind ein Hinweis auf eine kurz zuvor stattgefundene Verunreinigung, der Nachweis von Enterokokken deutet auf eine länger zurückliegende Kontamination hin. „Unabhängig davon kann es zum Beispiel durch ein hohes Nährstoffaufkommen im Wasser und Faktoren wie flaches Gewässer und Hitze zu einem verstärkten Blaualgenwachstum kommen“, so Carstens.

Bis eine Lösung gefunden wird, bleibt das Badeverbot am Rantzauer See bestehen. Der kostenfreie Zugang zur Badestelle mit Liegewiese, Sandstrand, Kinderspielgeräte, Volleyballfeld und freiem WLAN ist weiterhin möglich. Das Tor zur Badestelle ist bis Saisonende täglich von 10 bis spätestens 20 Uhr geöffnet.